Harte Worte von Martin Kind

Buhrufe gegen Pogatetz: 96-Clubchef schimpft Fans

03.09.2012


"Ein Teil unserer Fans sind Arschlöcher", so Hannovers Fußballchef zu den Buhrufen.

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© Getty
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Schmähungen der Fans gegen den Ex-Hannoveraner Emanuel Pogatetz haben 96-Clubchef Martin Kind ebenfalls zu harten Worten greifen lassen. Nachdem der Steirer beim 0:4 von Wolfsburg gegen seinen ehemaligen Club von den mitgereisten Anhänger wüst beschimpft worden war, holte Kind zum Gegenschlag aus: "Ein Teil unserer Fans sind Arschlöcher." Selten hat ein Bundesliga-Funktionär sich derart drastisch über die eigenen Fans geäußert.

Für Kind waren es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der 96-Chef ärgert sich seit längerer Zeit und liegt mit dem unangenehmen Teil der Anhängerschaft auf Konfrontationskurs. Fast 100.000 Euro hat der Verein in der Vorsaison an Strafen zahlen müssen, vor allem wegen des Einsatzes der verbotenen Pyrotechnik. Kind hatte bereits gedroht, dass er die Geldstrafen zukünftig auf die Eintrittspreise aufschlagen will.

"Keine Fans"
200 bis 250 Personen sind es nach seinen Einschätzung, die Probleme bereiten. "Wir nennen sie nicht mehr länger Fans", sagte Kind. In dieser Gruppe vermuten die Verantwortlichen auch jene, die sich am vergangenen Donnerstag Auseinandersetzungen mit gewaltbreiten Anhängern von Europa-League-Gegner Slask Wroclaw geliefert hatten. Im ersten Liga-Heimspiel gegen Schalke 04 hatten einige auch wieder einmal eine Fahne mit dem Konterfei des Massenmörders Fritz Haarmann geschwenkt. Haarmann hatte in den 20er Jahren in Hannover 24 Menschen getötet.

   Doch was soll der Club tun? "Die sollen zu Hause bleiben", forderte Kind und offenbarte damit eine gewisse Form von Ohnmacht. "Wir müssen Klarheit schaffen", sagte er auch, konnte jedoch nicht erklären, wie das passieren soll. Auf der vereinseigenen Internetseite entschuldigte sich der Verein offiziell bei Pogatetz. "Das ist sehr enttäuschend", hatte der um Fassung ringende Verteidiger aus Österreich nach dem Spiel gemeint. "Das hätte ich so nicht erwartet."
 

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