Trendwende

Bundesliga auf Rot-Weiß-Roter-Welle

16.07.2009

Zum Saisonstart sind nur mehr 73 Legionäre in der Bundesliga unter Vertrag.

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Das Engagement der aus dem Ausland in der österreichische Fußball-Bundesliga gestoßenen Kicker hat sich nach Jahren der Legionärsschwemme offenbar eingependelt. Nachdem deren Anzahl vor dem Anpfiff der Saison 2008/09 erstmals seit einigen Jahren wieder unter 80 fiel, hält sie sich auch vor dem Startschuss am Freitag noch in Grenzen. 73 Profis aus 33 Ländern befinden sich nach aktuellem Stand (Donnerstag) in den Kadern der zehn Oberhaus-Clubs.

Red Bull Salzburg auch hier Spitzenreiter
Als Arbeitgeber mit den meisten Nicht-Österreichern sticht wie schon in den vergangenen Saisonen erneut Red Bull Salzburg ins Auge. Die Mozartstädter vertrauen in ihrem 25-Mann-Kader gleich auf 18 Legionäre. Der Meister verzichtet damit wie bereits in der jüngsten Vergangenheit freiwillig auf finanzielle Einnahmen aus dem von ÖFB und Bundesliga zur Verfügung gestellten Österreicher-Topf.

Alle anderen Vereine haben ihr Aufgebot so zusammengestellt, dass sie wie vorgeschrieben zwölf Österreicher auf den 18 Kicker umfassenden Spielbericht schreiben können, wobei jedoch Clubs wie Kapfenberger SV und Austria Kärnten (je 8 Legionäre) Spieler auf die Tribüne setzen müssten, um die Finanzspritze in Anspruch zu nehmen.

Der in der Saison 2004/05 eingeführte Topf wird zu über 80 Prozent von der Bundesliga, die dafür rund 50 Prozent ihrer TV-Gelder zur Verfügung stellt, gespeist, der Rest kommt vom ÖFB. In der vorigen Saison lukrierte der LASK mit knapp 620.000 Euro die höchste Summe auf dem mit fünf Mio. Euro gefüllten Topf, dahinter folgte Rapid (610.000) und Kärnten (593.000).

Trendwende
Stand die "Legionärsschwemme" in der Vergangenheit an der Tagesordnung, so lässt sich in den jüngsten zwei Saisonen zumindest eine kleine Trendwende erkennen. Zu Beginn der Saison 1994/95, wenige Monate vor dem Bosman-Urteil, standen 33 Ausländer in der Bundesliga unter Vertrag, im Frühjahr 1997 waren es bereits über 60. Im Frühjahr 1999 stieg die Zahl auf über 80, knackte im Juli 2002 die 90er-Marke und näherte sich ab 2004 gefährlich nahe der 100er-Grenze. Nur langsam sank diese Zahl, 72 im Herbst 2008 waren dann so wenige "Fremdarbeitern" wie seit rund zehn Jahren nicht mehr.

Verfrühter Jubel sollte bis vor Ende der internationalen Transferzeit am 31. August aber vorerst noch nicht aufkommen. Schon in den vergangenen Jahren stieg bei so manchem Club nach einem unbefriedigenden Saisonstart die Anzahl der Legionäre durch "Panikkäufe" wieder an. Die meisten Legionäre in Österreichs Fußball-Oberhaus stellt mit einem Dutzend Kickern überlegen Tschechien vor Deutschland (8) und Kroatien (5).

Legionäre in der tipp3-Bundesliga (Stand 16. Juli/insgesamt 73)
RB Salzburg (18):
Gustafsson (SWE), Traoui, Boussaidi (beide TUN), Schwegler (SUI), Zickler, Cziommer (beide GER), Augustinussen (DEN), Opdam, Nelisse (beide NED), Pitak, Jezek (beide CZE), Svento (SVK), Ilic, Dudic (beide SRB), Sekagya (UGA), Vladavic (BIH), Mahop, Tchoyi (beide CMR)

Rapid (6)
Heikkinen (FIN), Hofmann (GER), Boskovic, Jovanovic (beide MGO), Jelavic, Tokic (beide CRO)

Austria Wien (5)
Bak (POL), Vorisek, Jun (beide CZE), Acimovic (SLO), Diabang (SEN)

Sturm Graz (5)
Lamotte (GER), Kandelaki (GEO), Schildenfeld (CRO), Hlinka (SVK), Muratovic (BIH)

SV Ried (5)
Gebauer (GER), Stocklasa (LIE), Nacho, Jonathan (beide ESP), Salihi (ALB)

Austria Kärnten (8)
Pusztai (HUN), Zivny (CZE), Troyansky (ARG), Blanchard (FRA), Riedl (GER), Sandro (BRA), Schembri (MLT), Jagne (GAM)

LASK (6)
Cavlina (CRO), Chinchilla-Vega (CRC), Alunderis (LTU), Wendel (BRA), Majabvi (ZIM), Skuletic (SRB)

Kapfenberger SV (8)
Fukal, Siegl, Heinz (alle CZE), Pejic (CRO), Sonko (GAM), Pavlov (SRB), Wolf (GER), Moslehe (LIB)

SV Mattersburg (6)
Sedloski, Stjepanovic (beide MKD), Malic (BIH), Hamouz (CZE), Sedlak (SVK), Waltner (HUN)

SC Wr. Neustadt (Aufsteiger/6)
Fornezzi (SLO), Sadovic (BIH), Viana (BRA), Johana, Kolousek, Kostal (alle CZE)

Nach Herkunftsländern (insgesamt 33)
Tschechien 12, Deutschland 7, Kroatien 5, Bosnien/Herzegowina und Serbien je 4, Brasilien und Slowakei je 3, Gambia, Kamerun, Mazedonien, Montenegro, Niederlande, Slowenien, Spanien, Tunesien und Ungarn je 2, Albanien, Argentinien, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Georgien, Libanon, Liechtenstein, Litauen, Malta, Polen, Schweden, Schweiz, Senegal, Simbabwe und Uganda je 1.

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