Bundesliga im ORF

Erstes Livespiel schon am Sonntag

16.10.2006

ORF und Premiere wieder Partner. Sonntag erstes Livespiel im Free-TV: Salzburg - Austria. Auch Uefa-Cup-Spiele der Austria im ORF!

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Dienstag, 11 Uhr in der noblen Onyx-Bar: Alexander Wrabetz (ORF-Generaldirektor) und Georg Kofler (Premiere-Chef) geben bekannt, was ÖSTERREICH bereits exklusiv vorab berichtete: Die T-Mobile-Bundesliga kehrt wieder in den ORF zurück. UND: Der ORF überträgt auch alle Uefa-Cup-Spiele der Wiener Austria im Free-TV!

Uefa-Cup live
Noch bevor es am Sonntag mit der Meisterschaft auf ORF los geht, wird das Uefa-Cup-Spiel der Wiener Austria gegen Waregem live im ORF übertragen. Damit nicht genug, überträgt der ORF auch die restlichen drei Uefa-Cup-Auftritte der Austria live im Free-TV. Im Paket mit der Champions League, Meisterschaft und dem Nationalteam hat sich der ORF damit wieder die Kompetenz in Sachen Fußball zurück geholt.

Bundesliga-Auftakt mit Highlight
Ab kommenden Sonntag, 22. Oktober, dürfen sich die Fußballfans wieder auf Fußball-Leckerbissen im Free-TV freuen: ab diesem Zeitpunkt überträgt der ORF (parallel zu Premiere) jeweils sonntags das Spitzenspiel der Runde live. Gleich das erste Spiel ist ein richtiges Highlight: Tabellenführer Red Bull Salzburg empfängt Titelverteidiger Austria Wien. Anpfiff ist 15.30 Uhr, die ORF-Übertragung startet aber bereits um 15.15 Uhr.

König kommentiert
Der Vertrag zwischen Premiere und ORF sieht vor, dass die Liveübertragung bereits eine Viertelstunde vor Spielbeginn startet: mit Hintergrundberichten, Vorabanalysen etc. Kommentiert wird das Spitzenspiel am Sonntag von Routinier Thomas König.

Sport am Sonntag Spezial
Zusätzlich zum Livespiel wird der ORF in einem "Sport am Sonntag Spezial" 45 Minuten lang die Highlights der restlichen Spiele jeder Runde bringen. Die ausführliche und bislang herkömmliche Samstags-Zusammenfassung entfällt, die Tore gibt es am Samstag nur kurz im ORF-"Sportflash", ATV geht komplett leer aus. Die Kooperation zwischen ORF und Premiere läuft vorerst bis Ende der Saison 2006/07.

Welche Spiele werden übertragen?
Unklar ist noch, welche Spiele am Sonntag stattfinden werden. In diesem Zusammenhang haben sowohl ORF als auch Premiere ein sog. "Vorschlagsrecht". Fix ist nur, dass alle Wiener Derbys zwischen Austria und Rapid als Sonntags-Topspiel live auf ORF übertragen werden.

Auch Red-Zac-Liga wandert
Ebenfalls im Paket beinhaltet sind die Rechte für die Red Zac Erste Liga. Berichterstattung und Highglights werden ab sofort wieder auf ORF zu sehen sein.

ATV: Premiere-Vorgehen "rechtsunwirksam"
Der Vertrag zwischen Premiere und ATV wurde von Seiten Premieres aufgekündigt: Die Kündigung wurde ATV bereits Montag Vormittag um 10.40 Uhr zugestellt. Das will ATV natürlich nicht auf sich sitzen lassen und kündigte bereits "heftige, rechtliche Konsequenzen" an. ATV-Chef Franz Prenner: " Wir sind im Besitz der Rechte und geben sie sicher nicht her." Allerdings: ATV zahlte zuletzt nicht mehr die volle Vertragssumme, weil es sich von Premiere benachteiligt fühlte. Dies wird von ATV auch nicht bestritten, dennoch hält man das Vorgehen des Pay-TV-Senders für " rechtsunwirksam" (ausführliche Berichterstattung siehe Link " ATV: Premiere-Vorgehen "rechtsunwirksam").

Stillschweigen über Vertragssumme
Über den Kaufpreis für das Rechtepaket wurde Stillschweigen vereinbart. ATV musste ja bisher kolportierte 2,7 Millionen Euro für sein Rechtepaket an Premiere zahlen. Der ORF dürfte für das Arrangement ein Live-Spiel plus Zusammenfassungen deutlich über drei Millionen auf den Tisch legen, schätzen Branchenkenner. In Summe zahlt Premiere durchschnittlich 14 Millionen Euro pro Jahr an die Bundesliga. "Der ORF hat mehr Wert, weil er ein Live-Spiel hat, Premiere hat einen Vorteil, weil wir für die vier Samstag-Spiele 24 Stunden Exklusivität haben. Der wirtschaftliche Beitrag des ORF ist in Summe höher als der von ATV", sagte Kofler kryptisch. Und: "Der ORF beteiligt sich an Zahlungen. Da wir ja auch Kaufleute sind, sind wir käuflich."

ORF-Boss hoch erfreut
Der designierte ORF-Generaldirektor Wrabetz zeigte sich über den Deal höchst erfreut. Schon rund um seine Wahl zum Generaldirektor habe er großes Interesse an einer Rückholaktion der Bundesliga in den ORF öffentlich deponiert. "Dass es so rasch gehen würde, habe ich nicht gedacht." Die Entscheidung vom Mai 2004, auf die Bundesliga zu verzichten und bei der damaligen " Preistreiberei" nicht mitzumachen, sei grundsätzlich richtig gewesen. Nun habe sich ein Fenster geöffnet und der ORF zugeschlagen. Für die Fußball-Bundesliga und ihre Sponsoren bedeute dies "mehr Präsenz und Zuseher sowie mehr Wahrnehmung im Fernsehen", erklärte Wrabetz.

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