Aufstieg ins EL-Play-Off

4:0 - Knasmüllner lässt Rapid jubeln

16.08.2018

Rapid kann sich mit 4:0 gegen Slovan Bratislava in Euro League aus Tief schießen.

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Rapid Wien darf weiter vom Einzug in die Gruppenphase der Fußball-Europa-League träumen. Die Wiener setzten sich gegen Slovan Bratislava mit 4:0 (1:0) durch und stehen im Play-off, wo am 23. und 30. August Steaua Bukarest wartet. Das erste Spiel steigt dabei in Wien. Gegen Slovan setzte sich Rapid dank Toren von Christoph Knasmüllner (3., 79., 94.) und Thomas Murg (84.) letztlich klar durch.

 

Das Ergebnis scheint aber klarer, als es der Spielverlauf war, denn auch Slovan hatte bis zum späten 2:0 gute Chancen. Dennoch zeigten die Grün-Weißen eine klare Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen. Rapid-Trainer Goran Djuricin schickte die gleiche Formation auf das Feld wie beim Hinspiel vergangene Woche. Gegenüber dem enttäuschenden 0:0 gegen den WAC in der Meisterschaft kehrten Boli Bolingoli, Mario Sonnleitner, Dejan Ljubicic und Murg in die Startelf zurück.

Der Einsatz von Bolingoli machte sich schnell bezahlt. In der dritten Minute eroberte der Belgier im Mittelfeld den Ball, und Christoph Knasmüllner verwertete seine scharfe Hereingabe zur frühen Rapid-Führung. In der Folge machte Slovan den Wienern mit frühem Attackieren das Leben beim Spielaufbau schwer. Der slowakische Vizemeister kam selbst aber ebenfalls kaum zu Chancen. Erst nach einer halben Stunde ergaben sich Chancen auf beiden Seiten.

Zunächst scheiterte Veton Berisha mit einem Volleyschuss nach Flanke von Murg (30.). In der 37. Minute ging ein Kopfball von Mateo Barac nach einer Ecke nur knapp vorbei. Im Gegenzug waren sich Barac und Potzmann in der Defensive uneinig, Moha Rharsalla konnte den Fehler nicht ausnutzen und verstolperte. Noch vor der Pause vergab Andrej Sporar per Kopf nach einem Freistoß (43.), Rapid-Tormann Richard Strebinger zeichnete sich dabei aus.

 Rapid im Finish eiskalt im Konter

Kurz darauf gab es im Rapid-Strafraum Elfmeteralarm. Barac schoss sich den Ball in einer sehr strittigen Situation unbedrängt und unabsichtlich selbst an die Hand, der Schiedsrichter ließ aber weiterspielen. Insgesamt präsentierte sich Rapid aber wie ausgewechselt im Vergleich zu den vergangenen Spielen und zeigte die von den sportlich Verantwortlichen erhoffte Reaktion. Rapid hatte mehr Ballbesitz war spritzig und aggressiv und erspielte sich deutlich mehr Chancen als die Gäste.

Nach der Pause war zunächst aber wieder Slovan am Drücker. In der 48. Minute parierte Strebinger einen weiteren Schuss von Moha. Rapid war aber auch nach der Pause spielstark und kam zu guten Chancen. So auch in der 62. Minute als Slovan-Tormann Dominik Greif einen Schuss von Knasmüllner an die Latte lenkte und danach gegen Deni Alar rettete. Vier Minuten später verhinderte Greif nach einer Ecke einen Kopfballtreffer von Rapid-Kapitän Stefan Schwab.

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Rapid jubelt über Aufstieg ins EL-Play-Off

Aber auch Slovan kam weiterhin zu Chancen, die beste Ausgleichschance hatten Vukan Savicevic und Moha in der 68. Minute, zuerst rettete Strebinger, dann ging ein Moha-Schuss knapp vorbei. Für die Entscheidung sorgte Knasmüllner, der in der 79. Minute einen Konter nach Vorarbeit von Andrei Ivan aus rund 15 Metern abschloss. Die Gäste reklamierten davor allerdings ein Foul von Ivan. Murg erhöhte in der 84. Minute nach Pass von Knasmüllner auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte wieder Knasmüllner in der 94. Minute.

Die befürchteten Ausschreitungen beim Hochrisikospiel blieben zumindest im Stadion aus. Bei der Anreise stoppten die Slovan-Fans einen Zug der U4 in der Nähe der Haltestelle Schönbrunn und sorgten für eine kurzfristige Unterbrechung der U-Bahnlinie und damit auch der Anreise vieler Rapid-Fans. Die slowakischen Fans mussten danach ihren Weg ins Stadion zu Fuß fortsetzen.

Stimmen zum Spiel via ORF eins:

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Wir sind zeitig in Führung gegangen, das war sehr wichtig. Wir haben 99 Prozent umsetzen können, von dem was wir uns vorgenommen haben. Ein frühes Tor hilft da natürlich. In der zweiten Halbzeit sind wir mit einer ähnlichen Wucht rausgegangen. Bei zwei, drei Situationen haben wir Glück gehabt, dass sie das Tor nicht machen. Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Wir haben (das Spiel, Anm.) heute anders aufgebaut als normal, wir haben asymmetrisch aufgebaut. Wir haben Potzmann hinten gelassen wegen Moha, weil wir gewusst haben, der ist sehr stark. Die Mannschaft hat heute gesehen, was wirklich in ihr steckt."

Stefan Schwab (Kapitän Rapid): "Wir haben es geschafft, von der ersten Minute an die Zuschauer auf unsere Seite zu ziehen. Danach hatten wir leider schon wieder einen kleinen Rückfall. In der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut gekickt, gute Konter gespielt. Auch wenn das 4:0 deutlich ist, wir haben das Glück auf unserer Seite gehabt und hinten Strebinger, der uns bei heiklen Situationen im Spiel gehalten hat." Zu seiner Verletzung: "Es war schon sehr grenzwertig, ich habe die Zähne zusammenbeißen müssen. Jetzt freue mich auf zwei Tage regenerieren."

Richard Strebinger (Tormann Rapid): "Jeder hat die 100 Prozent gezeigt, die er geben kann. Es war ein Traum. Das Stadion hat gebebt, die Mannschaft hat gebebt. Wir sind am Anfang extrem aggressiv draufgegangen. Das kann man nicht 90 Minuten durchhalten. Jetzt sind wir überglücklich. Das Ziel ist die Gruppenphase. Jetzt heißt es regenerieren und dann Konzentration auf den LASK."

Christoph Knasmüllner (dreifacher Torschütze): "Unglaublich. Wir haben uns das als Mannschaft verdient. Wir haben gewusst, dass das unser Zuhause ist und es nichts zu holen gibt. Das haben wir auch gezeigt. Es gibt Rückschläge im Leben, aber wir haben gut reagiert."

Statistik zum Spiel

Qualifikation zur Fußball-Europa-League, 3. Runde, Rückspiel: SK Rapid Wien - SK Slovan Bratislava Endstand 4:0 (1:0). Wien, Allianz Stadion, 17.800, SR Davide Massa/ITA. Hinspiel 1:2 - Rapid mit dem Gesamtscore von 5:2 im Play-off gegen Steaua Bukarest (0:0/2:1 gegen Hajduk Split).

Tore:
1:0 ( 3.) Knasmüllner
2:0 (79.) Knasmüllner
3:0 (84.) Murg
4:0 (94.) Knasmüllner

Rapid: Strebinger - Potzmann, Sonnleitner, Barac, Bolingoli - D. Ljubicic, Schwab (88. Müldür) - Murg (90. Kostic), Knasmüllner, Ve. Berisha - Alar (78. Ivan)

Slovan: Greif - Apau (80. Cmiljanic), Salata, Bajric, Boschikow - Nono - Cavric, Drazic (80. Holosko), Rabiu (67. Savicevic), Moha - Sporar

Gelbe Karten: Schwab, Bolingoli, Alar, Potzmann bzw. Boschikow, Salata, Bajric, Nono

Die Besten: Knasmüllner, Strebinger, Bolingoli, Murg bzw. Moha

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