Israelischer Stürmer

Fans verhindern Transfer von Ex-WAC-Spieler wegen Gaza-Posts

05.08.2025

Sein Transfer zu Fortuna Düsseldorf war eigentlich schon komplett fertig, doch Ex-WAC-Spieler Shon Weissman wird nicht in die zweite deutsche Bundesliga wechseln. Der Grund: Die Fans. 

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Am Montagabend enthüllte die "Bild" den Wechsel von Shon Weissman vom FC Granada zu Fortuna Düsseldorf. Sofort gab es in den sozialen Medien einen Shitstorm gegen den Spieler.

Die Fans kritisierten ihn wegen seiner Aussagen nach Angriffen von Hamas in Israel vor fast zwei Jahren. Weissman rief auf seinen Kanälen auf, "Gaza auszulöschen" und "200 Tonnen Bomben darauf abzuwerfen". Ebenfalls likte er einen Post wie: "Es gibt keine Unschuldigen, sie müssen nicht vor dem Beschuss gewarnt werden, sondern löschen Sie einfach Gaza aus."

Kommentar löste weiteren Shitstorm aus

Für die Fans waren derartige Aussagen zu radikal und sie wollten den Transfer nicht akzeptieren. Sie protestierten und starteten sogar Petitionen. Öl ins Feuer goss ein Kommentar vom offiziellen X-Account von der Fortuna.

Sie merkten an, dass es eigentlich nicht zu unserer Bubble passt, "Menschen, die man nicht kennt, anhand eines Wikipedia-Artikels“ zu bewerten. Die Fans wurden dadurch noch wütender und der Verein reagierte am Dienstag darauf.

Absolvierte Medizincheck

In einem extra Meeting wurde beschlossen, den Transfer von Shon Weissman doch nicht zu vollziehen. Der Manager Klaus Allofs sagte: "Wir haben uns intensiv mit dem Spieler beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen." Auf X kommunizierte der Verein seine Entscheidung.

Laut der "Bild" hatte der Spieler schon am Montag den Medizincheck absolviert. Während der Verhandlungen wurden seine Postings sogar zum Thema. Weissman versicherte, dass er damals aus dem Affekt gehandelt hatte und einen Fehler gemacht hatte.

Fortuna hat nach dem Shitstorm alles nochmal genau kontrolliert. Sie sind zum Entschluss gekommen, dass es keine Kurzschlussaktion war. Der Spieler hat brisante Postings deutlich nach den Anschlägen vom 7. Oktober gelikt. 

"Loyalität steht nicht zur Debatte" 

Der Stürmer reagiert auf Instagram: "Ich bin ein Sohn einer Nation, die noch immer unter den Schrecken des 7. Oktobers trauert. Dieser schwarze Tag, an dem ganze Familien ermordet, entführt und brutal misshandelt wurden, bleibt für mich als Mensch, als Mitglied einer israelischen Familie und als Athlet, der mein Land repräsentiert, eine offene Wunde."

Weissman präsentiert seine Sichtweise: "In einem Moment nationaler und persönlicher Trauer bleibe ich den Werten der Menschlichkeit, des Sportsgeists und des gegenseitigen Respekts verpflichtet. Am Ende des Tages steht ein Mensch immer zu seinem Land – ganz gleich, was geschieht. Kein Außenstehender kann jemals wirklich verstehen, was wir durchgemacht haben. Loyalität steht nicht zur Debatte. Schon gar nicht, wenn dein Volk noch immer seine Toten begräbt."

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