"Peinlich, kriminell und schändlich"

Super League: Jetzt zerreißt es die UEFA!

19.04.2021

Die Reaktionen auf die Ankündigung der europäischen Super League könnten heftiger nicht sein.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Jetzt ist es also soweit: Die Top-Klubs des europäischen Fußballs haben die Katze aus dem Sack gelassen. Zwölf Top-Clubs wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga gründen. Neben Liverpool gehören die weiteren Premier-League-Vereine Manchester City, Manchester United, FC Arsenal, FC Chelsea und Tottenham Hotspur sowie die spanischen Spitzenvereine Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid sowie das italienische Trio Juventus Turin, AC und Inter Mailand der Vereinigung an.

Lesen Sie Hier:

Paukenschlag! 12 Europäische Top-Klubs gründen Super-League

Herzog wütet gegen Super League

Deutsche und französische Vereine haben sich dem Bündnis bisher nicht angeschlossen.

Die Emotionen gehen nun hoch. Manchester-United-Boss Woodward, der federführend an dem Entschluss beteiligt gewesen war, trat auch mit sofortiger Wirkung von seinen UEFA-Aufgaben zurück. Eine Super League wäre der Todesstoß für die Champions League. Die UEFA ist empört, auch auch ManUnited-Legende Gary Neville wütet gegen seinen Ex-Klub und dessen Vorhaben: "Ich bin Manchester-United-Fan, ich bin das seit 40 Jahren – aber ich bin empört, total empört", sagte Neville bereits am Sonntagabend nach dem 3:1-Sieg von ManUnited gegen Burnley. "Das ist kriminell. Das ist ein krimineller Akt gegen die Fans! Das ist eine Schande."

Und weiter: "Wie kann man überhaupt denken, dass jemand in der Super League zum Zuschauen kommt? Wenn diese Vereine die anderen 14 Klubs in der Premier League zurücklassen? […] Absolut peinlich, da kommt keiner."

Deutsche Klubs nicht dabei

Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, sagte der UEFA am Sonntagabend Unterstützung zu. "Wirtschaftliche Interessen einiger weniger Top-Clubs in England, Italien und Spanien dürfen nicht die Abschaffung gewachsener Strukturen im gesamten europäischen Fußball zur Folge haben", äußerte Seifert. "Es wäre insbesondere unverantwortlich, die nationalen Ligen als Basis des europäischen Profifußballs auf die Weise irreparabel zu beschädigen."

Dem pflichtete DFB-Vize Roland Koch bei: "Genug ist genug. Ich unterstütze zu 100 % die Position der UEFA. Viel zu lange ist dem Treiben einiger weniger europäischer Großklubs zugesehen worden", schrieb Koch als Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees in einer Stellungnahme. Fußball basiere auf offenen sportlichen Wettbewerben. "Wer das nicht anerkennt, wird mit seinen Fans, Spielern und Teams aus allen Stockwerken des Weltfußballhauses ausziehen müssen", so Rainer Koch.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel