Traumstation Köln

Stöger hat in Köln alles im Griff

15.06.2013

Für den FC verzichtet Stöger auf 200.000 Euro.

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Peter Stöger ist gestern vom FC Köln als neuer Trainer vorgestellt worden. Vor 80 Medienleuten hinterließ der Wiener einen Top-Eindruck. Das Geißbockheim im Kölner Grüngürtel war randvoll. 10 Kamerateams, 20 Fotografen und 50 Journalisten waren zur Präsentation gekommen. Pay-Sender Sky übertrug die Pressekonferenz live. Peter Stöger saß am Podium neben Geschäftsführer Alexander Wehrle und Vize-Präsident Toni Schumacher. "Mahlzeit, ich fühle mich geehrt und geschmeichelt", waren die ersten Worte unseres Meistermachers.

"Stöger ist uns finanziell entgegengekommen, so dass wir uns mit der Austria einigen konnten", verriet Wehrle. Konkret: Sein Vorgänger Stanislawski kassierte 600.000 Euro im Jahr, Stöger nur 400.000. Die Kölner überwiesen an die Austria 650.000 Euro an Ablöse.

Schumacher: "Peter hat Herz gezeigt, wollte unbedingt zu uns. Das hat uns imponiert." Bereits am Donnerstag nach der Ankunft besprach Stöger mit Kölns Kaderplaner die Zusammenstellung seiner neuen Mannschaft. Die Unterredung dauerte bis nach Mitternacht. Er weiß, es ist Handlungsbedarf. Gestern war er daher schon wieder um 10 Uhr auf der Geschäftsstelle.

Stöger: "Bin gekommen, um länger zu bleiben "
"Wir brauchen Verstärkungen, Schnellschüsse wird es aber keine geben." Auch die Tatsache, dass Köln seit 2009 sechs Trainer verschlissen hat, konnte Peters gute Laune nicht trüben. "Ich bin hier angetreten, um länger zu arbeiten. Ich bin vielleicht der Mann für schwierige Situationen."

Turbulenter Start für Stöger in Köln
Vorgestern die Verfolgungsjagd, die sich Stögers Fahrer Jörg Jakobs und die Bild-Reporter lieferten. Der FC-Kaderplaner wollte Fotos vor der Pressekonferenz verhindern. Gestern die nächste böse Überraschung. Peter erwischte einen Taxler, der kein Deutsch konnte, das Geißbockheim nicht kannte. Er ließ ihn am falschen Parkplatz raus.

Stöger verspricht im Interview:

"Ich hole keinen von der Austria"

ÖSTERREICH: Peter, wie gefällt dir Köln?
PETER STÖGER: Eine weltoffene Stadt. Toni Polster und Hans Krankl, der bei Fortuna war, haben mir erzählt, dass sie sich sehr wohlgefühlt haben.

ÖSTERREICH: Holst du Spieler aus Österreich?
STÖGER: In Österreich gibt es einige Spieler, die sehr interessant sind. Nur: Ich werde niemanden von der Austria abwerben.

ÖSTERREICH: Finanziell kann sich der FC Köln nicht groß bewegen. Wie willst du den Aufstieg schaffen?
STÖGER: Ich bin sehr ehrgeizig, habe bei der Austria was geschafft, was uns niemand zutraute. Mein Ziel ist die Bundesliga.

ÖSTERREICH:
Kennst du die 2. deutsche Liga?
STÖGER: Ich bin gut informiert, habe Kontakt zu den Kollegen Foda aus Kaiserslautern und Pacult in Dresden. In dieser Saison gibt es keinen klaren Favoriten, aber fünf, sechs Klubs, die vorne mitspielen werden. Wenn ich die Hausaufgaben mache, sind wir dabei.

Stöger-Liebe Uli Kriegler:

"Ich bin so stolz"

Lebensgefährtin ist mit Peter in Köln. Die Kabarettistin Uli Kriegler ist die Lebensgefährtin von Peter Stöger. Sie ist überzeugt, dass ihr Peter Köln im Sturm erobern wird.

ÖSTERREICH: Wie siehst du den Transfer von Peter nach Köln?
Uli KRIEGLER: Es war immer sein Traum, in Deutschland zu arbeiten. Ich bin glücklich, wenn er glücklich ist. Ich habe ihm zu dem Schritt geraten.

ÖSTERREICH: Du hast sogar wegen Köln auf den gemeinsamen Ibiza-Urlaub verzichtet?
KRIEGLER: Das war kein Problem, obwohl der Peter ein paar ruhige Tage gebraucht hätte. Dass der Transfer so dramatisch abgelaufen ist, hat ihn schon ein bisschen aufgewühlt. Ich war ständig am Strand unterwegs und habe mit ihm telefoniert. Jetzt sind wir beide erleichtert.

ÖSTERREICH: In Köln wurde Peter gestern im großen Stil vorgestellt.
KRIEGLER: So viele Trainer gibt es nicht in Österreich, die ein Angebot aus Deutschland kriegen. Ich bin richtig stolz auf ihn.

ÖSTERREICH: Wann kommst du nach Köln nach?
KRIEGLER: Zuerst einmal kommt der Peter heute wieder nach Wien, um noch ein paar persönliche Dinge zu regeln. Dann werden wir gemeinsam am Montag nach Köln fliegen. Ich bleibe bis Donnerstag, werde die Lage checken.

ÖSTERREICH: Du wirst nicht nach Köln übersiedeln?
KRIEGLER: Ich werde zwischen Köln und Wien pendeln. Mit meinem Kabarett Himmel, Arsch und Titten habe ich ja noch einige Termine in Österreich.

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Foto: GEPA.

Stögers erstes Training beim 1. FC Köln

ÖSTERREICH war live dabei bei Stögers erstem Training mit dem 1. FC Köln. "Da kommt das Schnitzel", begrüßte ein Fan den neuen Coach. Ein anderer klopfte Peter Stöger auf die Schulter und sagte: "Du musst hier so erfolgreich sein, wie einst Toni Polster." Die Antwort des Wieners: "Ich werde mich bemühen."

Applaus
Stöger wurde mit Applaus empfangen. Er sprach mit allen Spielern, intensiv mit Torwart-Trainer Alex Bade. Dann legte er los mit dem Aufwärmen, ließ fünf gegen fünf spielen, anschließend einige Passübungen durchführen. Peter überraschte mit einer blauen Triller-Pfeife. Nach 90 Minuten war Schluss.

"Ruhiger Typ"
Köln-Neuzugang Marcel Risse (kam aus Mainz): "Der Trainer hat in der Kabine eine kurze Ansprache gehalten. Er ist ein ruhiger und sachlicher Typ."

Wolfgang Ruiner

 

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