Bundesliga

Sturm feiert 2:1-Sieg gegen Rapid

02.11.2012

Salzburg schoss Admira mit 5:0 vom Platz; Mattersburg und WAC remisierten.

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Die Generalprobe des SK Rapid vor dem Europa-League-Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen am Donnerstag ist misslungen. Der Fußball-Rekordmeister kassierte am Samstagabend in der 14. Bundesliga-Runde im Duell des Dritten mit dem Vierten Sturm Graz in der UPC-Arena eine 1:2-(0:1)-Niederlage. Die Wiener (26 Punkte) verabsäumten es mit Neo-Tabellenführer Red Bull Salzburg (30) Schritt zu halten und sich einen entscheidenden Punktepolster auf die Grazer (21) zu verschaffen.

Richard Sukuta-Pasu (38.) und Florian Kainz (47.) sorgten vor 13.259 Zuschauern für eine gelungene Revanche der Grazer für die klare 0:3-Niederlage im ersten direkten Saisonduell am 18. August im Hanappi-Stadion. Für die Grazer war es zudem der erste volle Erfolg nach vier Partien, sie versöhnten ihre Fans damit auch für das bittere Aus im ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen Wacker Innsbruck am Mittwoch. Den am Mittwoch im Cup gegen Altach erst in der Verlängerung (4:2) siegreich gebliebenen Rapidlern gelang durch Guido Burgstaller nur der Anschlusstreffer (67.).

Ein Auftreten mit einer "Jetzt-erst-recht-Stimmung" hatte Sturm-Trainer Peter Hyballa nach dem Cup-Aus im Vorfeld der Partie angekündigt. Und das war seiner Truppe fast von der ersten Minute an deutlich anzumerken. Die extrem offensiv eingestellten Grazer wirkten im Vergleich zum Mittwochspiel wie verwandelt, waren bissig und deutlich überlegen.

Rapid-Goalie Lukas Königshofer musste in höchster Not vor Rubin Okotie retten (14.). In Minute 24 wäre der Rapid-Schlussmann geschlagen gewesen, bei einem schönen Volleydrehschuss von Nikola Vujadinovic rettete für ihn allerdings die Latte (25.). Völlig verdient gingen die Hausherren aber noch vor der Pause in Führung. Christian Klem konnte auf der Seite ungehindert flanken, Sukuta-Pasu setzte sich im Duell mit Schrammel durch und köpfelte zum 1:0 (38.) ein.

12:3 Schüsse sowie 5:0 Corner für die Grazer sprachen Bände. Die Rapidler boten vorerst ähnlich wie im Derby gegen die Austria und in der Europa League gegen Bayer Leverkusen eine schwache Leistung, in der Offensive konnten sie sich, auch bedingt durch die Ausfälle von Steffen Hofmann, Deni Alar, Christopher Drazan und Markus Heikkinen, überhaupt nicht in Szene setzen.

Gleich nach Wiederbeginn gab es für die Wiener den nächsten Rückschlag. Einen Klem-Weitschuss fälschte Florian Kainz unhaltbar für Königshofer zum 2:0 (47.) ab. Die Rapidler wurden erst nach 52 Minuten das erste Mal gefährlich, ein Sonnleitner-Kopfball ging daneben.

Je länger die Partie dauerte, umso mehr trauten sich die Gäste zu und übernahmen auch deutlich die Initiative. Seinen Beitrag leistete dabei auch Dominik Starkl. Der Rapid-Amateure-Stürmer gab ab der 55. Minute sein Bundesliga-Debüt und durfte sich in der Folge auch gleich über einen Assist freuen. Nach Starkl-Vorarbeit schoss Burgstaller ins lange Eck ein (67.).

Damit war der Startschuss für eine packende Schlussphase gefallen, in der beide Mannschaften nach einem Zusammenstoß von Michael Madl mit Thomas Prager (Platzwunde) auch zum Tauschen gezwungen wurden. Die Rapidler kamen dem Ausgleich nahe, Christopher Trimmel brachte bei einem Gestocher den Ball aber nicht im Tor unter (89.). Damit war die erste Niederlage gegen Sturm nach vier Partien perfekt - und das ausgerechnet im 50. Bundesligaspiel von Schöttel als Rapid-Trainer.

Peter Hyballa (Sturm-Graz-Trainer): "Die erste Hälfte war saustark, hervorragend, dass war eine der besten, komplettesten Spielhälften, die wir je gespielt haben, seit ich da bin. Nach dem 2:0 sind die Spieler wieder in alte Muster verfallen, haben sich aber den Arsch aufgerissen und mit vollem Einsatz und Leidenschaft das Ergebnis über die Distanz gebracht. Das Cupspiel gegen Innsbruck war zum Kotzen, so darf man nicht ausscheiden, heute haben die Spieler die richtige Reaktion darauf gezeigt."

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Die erste Hälfte war nicht gut, da waren wir mutlos. Erst nach dem 2:0 haben wir uns aufgebäumt und gezeigt, dass wir nicht verlieren wollen. Ein Lichtblick war, dass wir kraftmäßig gut draufwaren. Es ist ganz einfach zu erklären, wir brauchen nur besser spielen, dann gelingt uns das zweite Tor, dann machen wir den Punkt, das wäre okay gewesen."

SK Sturm Graz - SK Rapid Wien 2:1 (1:0)
Graz, UPC-Arena, 13.259, SR Hameter

Torfolge: 1:0 (38.) Sukuta-Pasu, 2:0 (47.) F. Kainz, 2:1 (67.) G. Burgstaller

Sturm Graz: Focher - Hölzl, Dudic, Vujadinovic, Klem - T. Kainz, Madl (73. Koch) - Sukuta-Pasu, Weber (57. Bukva), F. Kainz - Okotie (87. Kaufmann)
Rapid: Königshofer - Schimpelsberger (56. Grozurek), Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Ildiz (57. Starkl), Kulovits - Trimmel, Prager (73. Prokopic), G. Burgstaller - Boyd

Gelbe Karten: Dudic, F. Kainz, Madl, Okotie bzw. Ildiz, Trimmel, Sonnleitner, Schrammel, G. Burgstaller

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Salzburg schießt Admira mit 5:0 ab

Red Bull Salzburg hat mit einer eindrucksvollen Vorstellung in der Fußball-Bundesliga zumindest über Nacht die Tabellenführung zurückerobert. Der Meister führte die Admira am Samstag mit 5:0 (2:0) vor. Mit dem höchsten Saisonsieg überholte die Salzburger die Wiener Austria, die erst am Sonntag die SV Ried empfängt, um einen Punkt. Die Admira ist nach der dritten Niederlage in Serie weiter Sechster.

Christoph Leitgeb (21., 89.) und Jonathan Soriano (27., 74.) trafen vor lediglich 6.950 Zuschauern in Wals-Siezenheim jeweils im Doppelpack. Dazu lenkte Admira-Kapitän Richard Windbichler eine Hereingabe von Florian Klein ins eigene Netz (86.). Die Bullen haben damit von den vergangenen sechs Ligaspielen fünf gewonnen.

Salzburg fehlten unter anderem die Innenverteidiger Martin Hinteregger (gesperrt) und Isaac Vorsah (verletzt). Trainer Roger Schmidt setzte daher erstmals in der Startformation auf Neuerwerbung Rodnei neben Franz Schiemer. Im defensiven Mittelfeld erhielt Stefan Ilsanker den Vorzug gegenüber Kapitän David Mendes, der nach zweimonatiger Verletzungspause vergangene Woche beim 0:2 gegen Rapid noch mangelnde Spielpraxis hatte erkennen lassen.

Im Gegensatz zum verunglückten Gastspiel in Wien verwerteten die Salzburger ihre Chancen. Leitgeb brachte die Red-Bull-Elf mit einem von Windbichler abgefälschten Schuss von knapp außerhalb des Strafraumes in Führung. Seinen zweiten Treffer legte der ÖFB-Teamspieler im Finish nach punktgenauer Vorarbeit des eingewechselten Georg Teigl nach.

Soriano traf vor der Pause nach einer sehenswerten Einzelaktion, bei der er Gegenspieler Daniel Toth im Gesicht getroffen hatte, mit einem überlegten Linksschuss. Nach Seitenwechsel schraubte der Spanier sein Torkonto auf elf Treffer, zog damit an der Spitze der Schützenliste mit Austrias Philipp Hosiner gleich. Soriano verwertete eine Flanke von Valon Berisha nach sehenswerter Kombination sicher per Direktabnahme.

Der Meister dominierte das Duell der beiden produktivsten Offensivteams der Liga von Beginn an. Leitgeb hatte bereits in der 10. Minute mit einem Schuss über das Tor angeklopft. Sadio Mane, im Cup-Achtelfinale beim Regionalligisten Kalsdorf (3:1) zuletzt mit drei Treffern Matchwinner, spielte der Admira-Abwehr mehrmals einen Knopf in die Beine (22., 23.). Dazu traf Kevin Kampl, nachdem er sich im Strafraum den Ball erkämpft hatte, nur die Stange (26.).

Die von Trainer Dietmar Kühbauer gegenüber dem 4:6 vergangene Woche bei der Austria an vier Positionen veränderte Admira war vor der Pause offensiv fast gar nicht vorhanden. Ein Tor von Lukas Thürauer wurde wegen klarer Abseitsstellung nicht anerkannt (30.), ein Schuss von Stefan Schwab ging deutlich drüber (47.).

Den Südstädtern fehlten unter anderem Youngster Marcel Sabitzer und Mittelfeldspieler Bernhard Schachner wegen Muskelverletzungen im Oberschenkel bzw. in der Wade. In Hälfte zwei war nur ein Thürauer-Schuss zu verzeichnen, den Salzburg-Torhüter Alexander Walke zur Ecke klärte (69.).

Auf der Gegenseite lief die Tormaschinerie. Der Ex-Admiraner Christopher Dibon wurde bei den Salzburgern im Finish für den verletzten Schiemer ebenso eingewechselt wie der erst 16-jährige Valentino Lazaro, der zu seinem Bundesliga-Debüt kam. Das erste Saisonduell Mitte August hatte nach 3:0-Führung für die Admira noch 4:4 geendet.

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das war ein Klassespiel, mit dem ich uneingeschränkt zufrieden sein kann. Endlich haben wir unsere Chancen verwertet und zu Null gespielt. Die Laufbereitschaft war sehr hoch. Die Mannschaft hat hervorragend gegen den Ball gearbeitet. So will ich das haben. Die Mannschaft findet immer mehr Spaß an dieser Spielweise. Die zweite Hälfte war noch besser. Wir haben das Tempo hoch gehalten. Es gab trotz der Überlegenheit keine Nachlässigkeiten."

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Es war ab der ersten Minute eine Selbstaufgabe. So kann man hier nicht bestehen. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir die ganze Woche trainiert haben. Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Wenn man so agiert, ist man gegen Salzburg Zweiter. Nach vorne war überhaupt kein Wille vorhanden. Die Niederlage ist dermaßen verdient, dass man nichts dazu sagen muss. Wir sind mit dem 5:0 noch gut bedient. Mit dieser Körperlosigkeit kann man keine Mannschaft der Welt schlagen. Dass wir derart die Hosen voll hatten, kann ich nicht akzeptieren."

Red Bull Salzburg - Admira Wacker Mödling 5:0 (2:0)
Red Bull Arena, 6.950 Zuschauer, SR Sascha Amhof (SUI)

Tore: 1:0 (21.) Leitgeb, 2:0 (27.) Soriano, 3:0 (74.) Soriano, 4:0 (86.) Windbichler (Eigentor), 5:0 (89.) Leitgeb

Salzburg: Walke - Klein, Schiemer (80. Dibon), Rodnei, Ulmer - Ilsanker - Kampl, Leitgeb, Berisha (86. Lazaro), Mane (70. Teigl) - Soriano
Admira: Tischler - Plassnegger (65. Sax), Windbichler, Schrott, Palla - Seebacher (73. Th. Weber), Thürauer, D. Toth (53. Mevoungou), Schick - Schwab, Ouedraogo

Gelbe Karten: Lazaro bzw. Windbichler, Plassnegger, Schick

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Mattersburg vergibt Sieg gegen WAC
Der SV Mattersburg und Aufsteiger Wolfsberger AC haben sich am Samstagabend in der 14. Runde der Fußball-Bundesliga 1:1 (1:0) getrennt. Bei größtenteils dichtem Nebel brachte Bürger die Hausherren in Führung (44.), den Kärntnern gelang durch Falk der Ausgleich (72.). Die Burgenländer, die stark in die Saison gestartet waren, sind mittlerweile acht Ligapartien ohne Sieg. Mattersburg ist nur Achter, der weiter punktgleiche WAC aufgrund der besseren Tordifferenz Siebenter.

Nur 2.400 Zuschauer fanden den Weg ins Pappelstadion. Die hatten von Anfang an Mühe, den Überblick zu behalten, denn dichter Nebel machte sich im Burgenland breit. Mattersburg kam mit den Bedingungen deutlich besser zurecht. Bürger (6., 17.), Röcher (11.) und Naumoski (24., 34.) vergaben die ersten Chancen der Hausherren, die Kärntner zeigten mit Kopfbällen von Jacobo (25.) und Falk (33.) verhalten auf. In der 43. Minute kam Referee Prammer die Idee, den weißen durch einen orangen Ball zu ersetzen.

Schon Sekunden später profitierte Mattersburg-Stürmer Bürger davon, er verwertete die Flanke von Farkas per Kopf zum 1:0 (44.). Auch nach der Pause bewegte sich das Geschehen am Rande der Irregulärität, die vom Reglement vorgesehene Sicht von einem zum anderen Strafraum war wohl nicht immer gegeben. Naumoski (52.) und Seidl (67.) vergaben für die Burgenländer die Chancen auf die Entscheidung. Nach rund 70 Minuten lichtete sich die Nebeldecke. Liendl fand mit einem Lochpass Falk und dieser vollendete staubtrocken zum 1:1-Ausgleich (72.).

Im Finish hatten die Kärntner Glück, dass ein Vergehen von Polverino an Mörz im Strafraum nicht geahndet wurde (78.).

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Ende der ersten und Anfang der zweiten Spielhälfte war es ein bisschen schwierig mit der Sicht. Vor der Pause hatten wir das Spiel ganz klar in der Hand und sind verdient in Führung gegangen. Danach ist der WAC stärker geworden. Die Kärntner haben eine spielstarke Mannschaft. Das Ausgleichstor war ein Wirkungstor. Das heißt, es hat uns zurückgeworfen. Dieses Tor hat uns aus unserer Spur gebracht."

Nenad Bjelica (WAC-Trainer): "Vor der Pause war Mattersburg besser, da waren wir ganz schwach. Ich war enttäuscht. Jeder in der Mannschaft hat gewusst, dass das vor der Pause zu wenig war. In der zweiten Halbzeit waren wir besser. Da sind wir besser in die Zweikämpfe gegangen, haben mehr Aggressivität gezeigt. Das war fast perfekt. Wir hätten am Schluss sogar noch gewinnen können. Wir sind leider nicht in der Lage, über 90 Minuten auf Topniveau zu spielen. Wir spielen immer 45 Minuten Top, und 45 Minuten Flop."
 

SV Mattersburg - Wolfsberger AC 1:1 (1:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 2.400, SR Prammer

Tore: 1:0 (44.) Bürger, 1:1 (73.) Falk

Mattersburg: Borenitsch - Farkas (76. Höller), Mravac, Malic, Rath - Mörz (83. Steiner), Seidl, Prietl, Röcher - Bürger, Naumoski (85. Ressler)
WAC: Dobnik - Thonhofer, Sollbauer, Solano, Baldauf - De Paula (73. Kerhe), Polverino, Putsche (61. Stückler), Jacobo - Liendl - Falk

Gelbe Karten: Naumoski, Röcher bzw. Thonhofer, Falk, Baldauf
 

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