Wird Austria schon im April Meister?

Am 24. Meistertitel für die Wiener Austria zweifelt spätestens seit dem klaren 4:0-Sieg in Mattersburg niemand mehr. Im Gegenteil: Jetzt kann alles ganz schnell gehen: Im günstigsten Fall können die Veilchen schon in drei Runden als Titelträger feststehen - am 14. April nach dem Auswärtsspiel bei Sturm Graz. Voraussetzung: Die Austria gewinnt bis dahin alle drei Partien (gegen Salzburg, den WAC und bei Sturm) und die Bullen verlieren im selben Zeitraum drei Mal (bei der Austria, gegen Sturm und in Mattersburg).

Ortlechner kein Realitätsverweigerer
Von eingekühltem Sekt oder ähnlichem wollten die Wiener aber auch nach dem Sieg am Sonntag in Mattersburg noch nichts wissen. Schließlich steht am Ostersonntag (31. März) das direkte Duell mit Titelverteidiger Red Bull Salzburg auf dem Programm.  "Wir rechnen noch immer nicht, denn fix ist es nach wie vor nicht. Im Fußball sind schon die verrücktesten Dinge passiert", meinte Kapitän Manuel Ortlechner, der aber nach dem 17. Match ohne Niederlage hinzufügte: "Ich bin ja auch kein Realitätsverweigerer. Wenn wir weiter so konzentriert bleiben, dann schaut es gut aus."

Stöger bleibt vorsichtig
Von Rechnereien hält auch Fast-Meistermacher Peter Stöger nichts. "Es ist immer noch möglich, dass wir Nerven zeigen. Wir werden weiter konsequent arbeiten. Wirklich freuen werde ich mich über diese Serien und Rekorde dann, wenn sie uns auch den Titel gebracht haben."

Wird mangelnde Routine noch zum Problem?
Als Unsicherheitsfaktor machte der 46-Jährige die mangelnde Routine seiner Kicker in Situationen wie dieser aus. "Sehr viele Spieler waren bei uns noch nie Meister. Deshalb gehen wir sehr vorsichtig mit dieser Thematik um." Die Leistung im Burgenland und dem damit verbundenen höchsten Auswärtssieg der Austria seit Februar 2011 (4:0 gegen LASK) bezeichnete der Wiener aber als "beeindruckend".

Konzentration auf Hit gegen Salzburg
Die Teamkicker Heinz Lindner, Markus Suttner, Philipp Hosiner und Ortlechner sind am Sonntagabend ins ÖFB-Camp eingerückt. James Holland brach in seine Heimat auf, der Australier steht im Kader für das WM-Qualifikationsspiel gegen Oman am 26. März in Sydney. Der Rest der Truppe bekam drei Tage frei, am Donnerstag startet dann die Vorbereitung auf die Salzburg-Partie. "Es gibt sehr viele wichtige Spiele. Aber Spiele gegen Salzburg gehören zu den besonderen", merkte Stöger vor dem Gipfeltreffen an.

Konkurrenz hofft auf Länderspielpause
"Wenn wir auch dieses Spiel gewinnen sollten, dann würde es sehr gut ausschauen", sagte Goalgetter Hosiner, der mit dem dritten Doppelpack gegen Mattersburg in dieser Saison sein Trefferkonto auf 27 schraubte. Die wohl letzte Hoffnung der Konkurrenz ist, dass die nun folgende Pause die Austria aus der Spur werfen könnte.

"Darf so etwas nicht mehr verspielen"
Doch Alexander Gorgon, der mit einem Freistoß in Mattersburg für das 1:0 sorgte, merkte lächelnd an: "Es wurde in dieser Saison schon oft gesagt, dass eine Pause ungelegen für uns kommen könnte. Doch wir sind immer wieder frisch aus den Startlöchern gekommen. Wenn es normal abläuft, dann darf man so etwas nicht mehr verspielen."