GP von Australien

Schumi ist süchtig nach Herausforderungen

25.03.2010

Vor dem Grand Prix am Sonntag spricht Michael Schumacher über große Erwartung, langsame Autos und das Duell mit Teamkollege Rosberg.

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Frage: Was erwarten Sie in Melbourne von Ihrem Mercedes? Wie groß ist der Rückstand auf Red Bull und Ferrari?
Michael Schumacher: Wir haben schon einiges aufzuholen.

Frage: Melbourne ist eine ganz andere Strecke als Bahrain. Glauben Sie, dass wir hier ein anderes Rennen erleben werden?
Schumacher: Absolut. Australien hat seine Regeln. Ob gute oder schlechte, müssen wir abwarten.

Frage: Sind Sie enttäuscht, dass Ihr Teamkollege Nico Rosberg in Bahrain in jeder einzelnen Session schneller war als Sie? Das ist Ihnen ja noch nicht oft passiert.
Schumacher: Ja, stimmt, aber ich habe noch nicht oft drei Jahre Pause gemacht. Im Ernst: Ich war ganz zufrieden, wie es gelaufen ist. Wir verstehen jetzt besser, wie wir das Auto verbessern können und was wir tun müssen, damit ich besser damit zurechtkomme. Alles in allem lief es in etwa wie erwartet. Ich habe nicht davon geträumt, beim ersten Rennen alle in Grund und Boden zu fahren. Andererseits wurde ich auch nicht in Grund und Boden gefahren, also war es okay.

Frage: Sind Sie hier, weil Sie etwas erreichen wollen, oder geht es Ihnen um die Freude am Fahren?
Schumacher: Hauptsächlich um die Freude, aber ich will natürlich nicht Letzter werden, sondern gewinnen. Dann macht es auch mehr Freude.

Frage: Sind Sie süchtig danach?
Schumacher: Vielleicht bin ich ein bisschen süchtig nach Herausforderungen, das stimmt.

Frage: Verstehen Sie, dass die Leute aufgrund Ihrer früheren Erfolge erwarten, dass Sie zurückkehren und wieder sofort gewinnen?
Schumacher: Wenn die Leute das erwarten, dann fein. Ich weiß, dass mir die Leute vertrauen, aber ich bin auch kein Magier. Ich kenne die Vorgänge lang genug, um zu wissen, was erforderlich ist und wie man sich gewissen Details widmen muss. Da kann man nicht erwarten, sofort wieder zu gewinnen.

Frage: Wie steht es um Ihren körperlichen Zustand?
Schumacher: Gut, denn die Autos sind auch langsamer geworden. Ich war früher immer übertrainiert und mehr als fit. Das hat sich nicht verändert.

Frage: Sind die Autos wirklich so viel langsamer?
Schumacher: Schwer zu sagen. Die Strecke in Bahrain ist ja anders geworden. Aber vom Gefühl her war es um einiges langsamer. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber das Fahren ist weniger anstrengend als früher.

Frage: Fühlen Sie sich hier, nach einem Rennen, schon anders vorbereitet?
Schumacher: Schwierig. Ich muss erst mal fahren, um mein Gefühl mit Bahrain vergleichen zu können.

Frage: War Bahrain ein bisschen so, als würden Sie wieder zur Schule gehen?
Schumacher: Irgendwie schon, ja.

Frage: Ist Ihr Auto das eigentliche Problem?
Schumacher: Nico und ich haben das Maximum herausgeholt – besser ist das Auto im Moment nicht. Es liegt jetzt an uns, das gemeinsam mit dem Team in die richtige Richtung zu bekommen. Die Formel 1 ist eine harte Welt, eine große Herausforderung. Deswegen betreiben wir diesen Sport.

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