Chaos im Schwimmverband

OSV-Kassier gesteht Rechnungsfälschung

10.12.2013


Benesch wollte damit Förderungskürzungen verhindern.

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Im österreichischen Schwimm-Verband gehen weiterhin die Wogen hoch. Während die Aktiven zur Kurzbahn-EM nach Dänemark flogen, kam in Wien der unrechtmäßig zustande gekommene Bezug von Förderungen durch den OSV ans Tageslicht. Laut dem Magazin "News" soll der frühere Finanzreferent Walter Benesch zugegeben haben, Rechnungen gefälscht zu haben, um eine Kürzung der Bundes-Fördermittel zu verhindern.

Förderungen zurückgezahlt
Laut der p.r.-Agentur, die Stefan Miklauz, den Kandidaten für das OSV-Präsidentenamt, vertritt, wurden sofort entsprechende Schritte gesetzt. So hat der OSV am Dienstag die unrechtmäßig bezogenen Förderungen für die Jahre 2011 und 2012, insgesamt 72.560 Euro, an das Sportministerium rücküberwiesen. Zudem wurde eine Wirtschaftsprüfungskanzlei mit der Prüfung der Finanzgebarung der vergangenen Jahre beauftragt. Weiters wurden einige Mitarbeiter des Verbandsbüros bis zur Klärung der Vorfälle beurlaubt.

Festgehalten wurde, dass Ex-Kassier Benesch die Gelder nicht für private Zwecke verwendet hat. Er selbst habe nun die Rückzahlung des Betrages veranlasst, hieß es in einer Mitteilung der p.r.-Agentur.

Generalsekretär Gangel gefeuert
Am Dienstagnachmittag wurde dann auch das Dienstverhältnis mit OSV-Generalsekretär Thomas Gangel nach mehr als 20 Jahren beendet. Das gab der in den OSV-Vorstand als Finanzreferent kooptierte Thomas Unger bekannt.

In Abwesenheit des bei den Kurzbahn-Europameisterschaften als OSV-Delegationsleiter fungierenden OSV-Vizepräsidenten und OSV-Präsidiumssprechers Peter Putzgruber erklärte Unger, dass die Causa nach einem Beratungsgespräch von Walter Benesch und Gangel beim OSV-Anwalt ins Rollen gekommen sei.

Weitere Suspendierungen
"Nachdem uns der Anwalt darüber in Kenntnis gesetzt hat, ist das Dienstverhältnis mit Thomas Gangel seit zwei Stunden beendet", erklärte Unger. Außerdem seien noch zwei weitere Büro-Mitarbeiter beurlaubt worden. Gangel war weit mehr als 20 Jahren im Amt.

Lückenlose Aufklärung geplant
Unger zeigte sich über Rechnungsfälschungen bestürzt. Anders als bei den stichprobenartigen Kontrollen durch Consultatio soll nun eine andere Wirtschaftsprüfungskanzlei lückenlos die OSV-Finanzgebarung überprüfen. Wie weit zurück diese Prüfung gehen soll, wird am Mittwoch in einem Treffen mit der Kanzlei geprüft.

Zur Person von Benesch wurde am vergangenen Samstag beim letztlich abgebrochenen außerordentlichen Verbandstag des OSV ein Antrag gestellt, dass dieser auf OSV-Ebene auf Lebenszeit keine Vorstandstätigkeit und auch keine Tätigkeit als Rechnungsprüfer oder als Mitglied des Verbandsgerichts bekleiden darf. Über diesen wie auch andere Punkte wird am nächsten außerordentlichen Verbandstag abgestimmt, dieser wird voraussichtlich im Februar stattfinden.

 

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