Doping-Wirbel

Steffi Graf unter Beschuss

05.05.2009

Stephanie Graf ist in Österreichs Sportszene Gesprächsthema Nummer eins. Die Olympia-Zweite wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.

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© APA/ROBERT JAEGER
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Leistung.Fairplay.Miteinander – so heißt die neue Antidoping-Kampagne der Sporthilfe. Eines der Testimonials hätte Graf sein sollen. Nach heftiger Intervention heimischer Sportler wie Marathon-Rekordlady Andrea Mayr und Rad-Vizeweltmeisterin Christiane Soeder wurde Graf aus dem Programm gestrichen.

Skepsis
Grund: Es gab zahlreiche Stimmen, dass Graf ihre Siege vielleicht mit unerlaubten Mitteln erreicht habe. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die mittlerweile 36-jährige Graf mit Doping-Verdächtigungen herumschlagen muss:

  • Verbindung zu Stefan Matschiner. Während ihrer aktiven Zeit soll Graf über ihren Trainer Helmut Stechemesser, ein aus der ehemaligen DDR stammender Mediziner, Kontakt zu ihm gehabt haben. Matschiner gilt als Spinne im heimischen Doping-Netzwerk und sitzt zurzeit in U-Haft, nachdem er auch von Ex-Tour-de-France-Held Bernhard Kohl schwer belastet wurde.

Ein Insider, der nicht genannt werden will, glaubt zu wissen: Matschiner sei regelmäßig mit Urinproben von Läuferin Graf in ein Budapester Labor gefahren, um diese auf etwaige Rückstände zu überprüfen.

  • Kurioser Tritt auf Wasserflasche. Bei der WM 2003 in Paris sorgte Graf für Schlagzeilen, als sie fürs 800-m-Finale kurzfristig absagte. Sie war auf Medaillenkurs, hatte ihren Halbfinallauf in 1:59,26 Minuten souverän gewonnen. Begründung des Rückzugs: Sie habe sich in ihrem Hotelzimmer an den Glasscherben einer zerbrochenen Mineralwasserflasche verletzt. Sofort tauchten Zweifel auf – und es hieß: Graf wolle nur der anstehenden Dopingkontrolle entgehen. Bis heute halten sich Gerüchte in der Szene, sie sei gar nicht in Scherben getreten, sondern hätte sich den auffallend glatten Schnitt am Fuß selbst zugefügt oder zufügen lassen.
  • Blitzrücktritt. Auch ihr Karriererückzug im Jänner 2004 schlug hohe Wellen. „Ich habe festgestellt, dass keine Motivation mehr vorhanden ist“, meinte sie damals. „Nur siebzig Prozent meines Körpers wollen noch laufen. Das ist zu wenig.“ Sofort machten wilde Spekulationen die Runde und es war von einer positiven Dopingprobe die Rede.

Fakt ist: Graf, Olympia-Zweite in Sydney 2000 und Europas Leichtathletin 2001, wurde während ihrer Karriere nie überführt!

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