Tennis-Superstar
Streit mit Serbien – Djokovic in eigener Heimat wüst beschimpft
10.08.2025Novak Djokovic steht in Serbien nicht nur für sportliche Erfolge – seine Unterstützung der Studentenproteste bringt ihm nun scharfe Angriffe einer regierungsnahen Zeitung ein.
Novak Djokovic gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten Serbiens. International umstritten, ist er in seiner Heimat für viele ein Held – doch nicht für alle. Politisch steht der „Djoker“ inzwischen im Fokus regierungsnaher Medien.
Auslöser ist seine wiederholte Solidarität mit den seit November anhaltenden Studentenprotesten in Serbien. Diese begannen nach einem Unglück in Novi Sad, bei dem 15 Menschen starben, als ein Bahnhofsvordach einstürzte. Der Vorfall führte zu heftigen Diskussionen über Korruption in der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic.
Djokovic zeigte sich mehrfach an der Seite der Demonstranten. Bei den Australian Open widmete er einen Sieg einer verletzten Studentin. In Belgrad erschien er bei einem Basketballspiel im Pullover mit der Aufschrift „Students are Champions“. Auch bei Wimbledon setzte er eine pumpende Geste ein, die an das Protestsymbol „Pumpaj“ erinnert.
"Schande, falscher Patriot!"
Die Boulevardzeitung „Informer“ griff ihn daraufhin scharf an, bezeichnete ihn als „Schande“ und warf ihm vor, Gewalt und eine „Farbrevolution“ zu unterstützen. Außerdem kritisierte das Blatt mögliche Pläne, mit seiner Familie nach Athen zu ziehen, und deutete Treffen mit Griechenlands Premier Kyriakos Mitsotakis als Zeichen eines „falschen Patrioten“.
Präsident Vucic äußerte sich zurückhaltend: „Er kann so viel gegen mich sagen, wie er will, die politischen Gegner unterstützen, aber etwas Schlechtes über ihn zu sagen, wäre dumm und töricht.“
Aktuell erholt sich Djokovic in Griechenland, bevor er zu den US Open reist. Das Turnier in New York findet vom 24. August bis 7. September statt – die letzte Chance in diesem Jahr, mit sportlichen Erfolgen bei einem Grand Slam auch in Serbien wieder positive Schlagzeilen zu machen.