Skandal-Kicker

Werder: Arnautovic bis Saisonende suspendiert

28.04.2013

Der ÖFB-Kicker wird in dieser Saison nicht mehr für Werder auflaufen.

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Marko Arnautovic hat den Bogen bei Werder Bremen wohl endgültig überspannt. Nach der nächtlichen Raserei mit seinem Clubkollegen Eljero Elia in der Nacht auf Freitag zog der deutsche Fußball-Bundesligist die Konsequenzen und sprach am Montag die Suspendierung des ÖFB-Teamspielers und des Niederländers bis Saisonende aus.

Laut Werder-Mitteilung ist das Duo vom Trainings- und Spielbetrieb der Bundesligamannschaft ausgeschlossen. Diese Entscheidung wurde Arnautovic und Elia in persönlichen Gesprächen durch die Geschäftsführung und Cheftrainer Thomas Schaaf mitgeteilt.

Training außerhalb des Profikaders
"Wir brauchen im Ligaendspurt die volle Konzentration eines jeden einzelnen Spielers. Wir haben Marko Arnautovic und Eljero Elia noch einmal verdeutlicht, dass ihr Verhalten der Mannschaft in dieser Phase geschadet hat. Beide werden bis zum Ende der Saison ein noch abzustimmendes Trainingsprogramm außerhalb des Profikaders absolvieren", erklärte Werders Geschäftsführer Sport, Thomas Eichin.

Nächtliche Raserei
Arnautovic und Elia waren am Freitag um 3.13 Uhr, rund 36 Stunden vor dem Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen, nach einer nächtlichen Wettfahrt von der Polizei wegen erhöhter Geschwindigkeit gestoppt worden. Die Exekutive musste daraufhin wegen "aggressiven Verhaltens" der angehaltenen Personen Verstärkung anfordern. Arnautovic bestritt allerdings vehement, sich aggressiv verhalten zu haben. Alkohol war bei dem Vorfall nicht im Spiel.

Arnautovic-Zukunft offen

Der neuerliche Fehltritt des 24-jährigen Wieners dürfte das Fass bei den Bremern endgültig zum Überlaufen gebracht haben. Laut übereinstimmenden deutschen Medienberichten sucht Werder nach einem Käufer für Arnautovic, der noch einen Vertrag bis 2014 besitzt. Diese Berichte dementierte Eichin allerdings. "In den Planungen für die kommende Saison spielen beide eine Rolle", so der Werder-Sportdirektor in der "Bild"-Zeitung.

Sündenregister
Schon in der Vergangenheit hatte sich der im Sommer 2010 für über sechs Millionen Euro von Twente Enschede verpflichtete Arnautovic immer wieder Aussetzer erlaubt. Im Oktober 2010 etwa legte er sich nach seiner Auswechslung gegen Nürnberg verbal mit dem damaligen Werder-Manager Klaus Allofs an, im März 2011 kam es nach dem 0:2 des ÖFB-Teams in der EM-Qualifikation auswärts gegen die Türkei in der Kabine fast zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit Stefan Maierhofer.

"Kann dein Leben kaufen"
Im Juni 2012 soll Arnautovic im Zuge einer Verkehrskontrolle in Wien gegenüber einem Polizisten ausfällig geworden sein und gesagt haben: "Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen!" Bereits damals musste er in Bremen zum Rapport. Zuvor war er schon einmal wegen eines Disco-Besuches aus dem Kader geflogen.

Teamkollegen enttäuscht
Zuletzt hatte sich Arnautovic auch innerhalb der Mannschaft ins Abseits manövriert. Erst vor einem Monat lieferte sich der Offensivspieler im Training ein Gerangel mit Sokratis. Kapitän Clemens Fritz meinte zum jüngsten nächtlichen Ausflug von Arnautovic: "Da fehlen mir die Worte." Auch Zlatko Junuzovic hat offenbar kein Verständnis mehr für seinen Landsmann. "In dieser Situation merkt man, wer bereit ist, alles für die Mannschaft zu geben", meinte der Ex-Austrianer.

Koller sucht Gespräch mit Arnautovic
Welche Auswirkungen die Suspendierung für die Nationalteam-Zukunft von Arnautovic hat, ist noch unklar. Teamchef Marcel Koller stellte sich in den vergangenen Monaten fast immer hinter den "Bad Boy", der trotz diverser Eskapaden und durchwachsener Leistungen regelmäßig zur ÖFB-Stammformation zählte.

Der Schweizer erklärte, er wolle die Vorkommnisse in den kommenden Tagen mit Arnautovic und den Werder-Verantwortlichen besprechen. Auf eine Vorverurteilung des 26-fachen Internationalen (7 Tore) verzichtete Koller.

Einsatz gegen Schweden?
"Man darf nicht vergessen, dass Bremen und das Nationalteam zwei unterschiedliche Bereiche sind. Beim Team hat er sich bisher nichts zuschulden kommen lassen", betonte der 52-Jährige und ließ offen, ob er Arnautovic für das kommende WM-Qualifikationsmatch am 7. Juni im Wiener Happel-Stadion gegen Schweden nominieren wird.

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13.10 Uhr: Das war unser Liveticker zum Arnautovic-Rapport bei Werder. Vielen Dank für Ihr Interesse. Morgen sind wir beim Halbfinal-Rückspiel zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund wieder Live für Sie dabei.

13.07 Uhr: "Wir brauchen im Ligaendspurt die volle Konzentration eines jeden einzelnen Spielers. Wir haben Marko Arnautovic und Eljero Elia noch einmal verdeutlicht, dass ihr Verhalten der Mannschaft in dieser Phase geschadet hat", begründet Eichin die Suspendierung der beiden Skandal-Profis.

12.57 Uhr: Für die beiden Profis gibt es weder eine Abmahnung noch eine Geldstrafe.

12.55 Uhr: Laut Werder-Sportdirektor Eichin war die heutige Entscheidung für Arnautovic und Elia nicht das endgültige Aus bei Werder. "In unseren Planungen für die kommende Saison spielen beide eine Rolle", so Eichin gegenüber "Bild".

12.50 Uhr:

© Twitter/Marcus Jürgensen

12.40 Uhr: Hier die erste offizielle Stellungnahme von Werder Bremen: "Marko Arnautovic und Eljero Elia bleiben bis zum Saisonende vom Trainings- und Spielbetrieb der Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen ausgeschlossen. Diese Entscheidung wurde den beiden Werder-Profis am Montagmittag in persönlichen Gesprächen durch die Geschäftsführung und Cheftrainer Thomas Schaaf mitrgeteilt."

12.35 Uhr: Arnautovic betritt die Werder-Geschäftsstelle.

© Twitter/Marcus Jürgensen

12.30 Uhr: Laut Twitter-Eintrag von Sky-Reporter Marcus Jürgensen haben Arnautovic und Elia den Rapport hinter sich und haben die Werder-Geschäftsstelle bereits verlassen. Das ganze Spektakel soll nur 10 Minuten gedauert haben, dürfte aber gesessen haben. Die beiden Skandal-Profis haben die Geschäftsstelle wortlos verlassen.

12.25 Uhr: Während Arnautovic und Elia um ihre Zukunft bei Werder zittern müssen, gibt es zumindest bis Saisonende eine Jobgarantie für Coach Thomas Schaaf. "Ein Trainerwechsel wäre in dieser Situation Nonsens", stellte Sportdirektor Eichin nach der 0:1-Niederlage gegen Leverkusen klar.

11.44 Uhr: Wie auch immer die Sache heute für Arnautovic ausgeht, bei seinen Kollegen ist er unten durch. Werder-Kapitän Clemens Fritz zu Markos nächtlicher Raserei: "Da fehlen mir die Worte".

11 Uhr: Die Entscheidung über die Strafe für Arnautovic (und auch Elija) fällt übrigens Werder-Sportdirektor Eichin. Bei ihm müssen die beiden Skandal-Kicker heute zum Rapport antreten.

10.36 Uhr: Der Strafrahmen für Arnautovic ist relativ schnell abgesteckt: eine hohe Geldstrafe ist fix, zur Debatte steht auch eine Degradierung in den Amateur-Kader bis auf weiteres. Ein Aufkündigen des Vertrags ist eher unwahrscheinlich, denn dann wäre Arnautovic ablösefrei zu haben. Aber: Werder will den Österreicher ja im Sommer um ein paar Millionen verkaufen.

10.08 Uhr: Eines scheint nach den vielen größeren und kleineren Skandalen von Arnautovic bei Werder klar: Seine Bremen-Karriere ist wohl spätestens im Sommer zu Ende. Kaum vorstellbar, dass sich der Krisenklub das teure Gehalt des Wieners weiter leisten will, wenn der vor allem abseits des Platzes Gas gibt. Interessenten für Arnautovic gibt es ja genügend - erst letzte Woche soll Zenit St. Petersburg vorgefühlt haben. Kolportierte Ablösesumme: 6 Millionen Euro.

9.54 Uhr: Was hat in Bremen überhaupt für solch ein Aufsehen gesorgt? Arnautovic und sein Werder-Kumpel Elija waren vor dem wichtigen Spiel gegen Leverkusen um 3 Uhr nachts von der Autohabhn-Polizei aufgehalten worden - die beiden Skandal-Profis sollen die Geschwindigkeitsbegrenzung klar überschritten haben. Danach teilen sich die Angaben: Berichtet wurde, dass sich die beiden Kicker gegenüber der Exekutive aggressiv verhalten haben sollen, Arnautovic widerspricht und meint, dass er aufgrund widersprüchlicher Angaben der Polizei die Sache lediglich seinem Anwalt übergeben wollte.

9.30 Uhr: Die Fans können aber auch anders: Der friedliche Teil der Werder-Anhängerschaft sang noch eine halbe Stunde nach dem 0:1 gegen Leverkusen im Stadion "Werder Bremen olé" und feierte Langzeit-Coach Thomas Schaaf. Der war danach fast zu Tränen gerührt: "Das war großartig und einzigartig. Danke an unsere Fans!"

9.12 Uhr: Die Abstiegsangst in Bremen sorgt mittlerweile auch für destruktive Auswüchse bei den Werder-Fans. So wurde am Wochenende das Schaufenster von Arnautovics Frisör (!) eingeschlagen. Mehr dazu lesen Sie hier.

8.55 Uhr: Guten Morgen und herzlich willkommen. Heute ist der "Tag X" für Skandal-Boy Marko Arnautovic - die Werder-Geschäftsführung entscheidet nach der nächtlichen Raser-Aktion über seine Zukunft. Wir halten Sie hier über die aktuellen Entwicklungen am Laufenden.

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