Bitterer Abstieg

Vanek: "Waren nicht kaltschnäuzig genug"

14.05.2013

ÖEHV-Team steigt ab, kann sich aber mit Olympia-Teilnahme trösten-.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Trotz Siegen gegen Lettland und die Slowakei hat Österreichs Eishockey-Team den Klassenerhalt bei der A-WM in Helsinki verpasst und muss im nächsten Jahr gegen Slowenien, Ungarn, Japan, Südkorea und die Ukraine um den direkten Wiederaufstieg kämpfen. Damit reichten erst zum zweiten Mal bei den letzten zehn Weltmeisterschafften zwei Siege nicht zum Klassenerhalt - und auch 2009 bei der Premiere hatte es die ÖEHV-Truppe erwischt, weil Deutschland als WM-Gastgeber 2010 nicht absteigen konnte.

Enttäuschung beim Teamchef
Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Teamchef Manny Viveiros nach der 4:8-Niederlage gegen Weltmeister Russland. „Es ist sehr, sehr bitter weil wir glauben, dass wir nicht die schlechteste Mannschaft dieser Gruppe waren. Wir haben besser gespielt als andere Mannschaften. Die ersten fünf Partien hätten wir alle gewinnen können, da waren wir oft die bessere Mannschaft. Dass wir wieder in der B-Gruppe sind, das ist wegen der ersten fünf Partien. Wir sind wirklich enttäuscht.“

Billige Tore ärgern Viveiros
Mit der Leistung gegen die Russen war der Teamchef zufrieden, haderte aber mit dummen Fehlern in der Abwehr. „Wir haben heute genug Tore gemacht und hatten genug Chancen, aber wir haben leichte Tore bekommen. Gegen so eine gute Mannschaft kannst du nicht so viele Torchancen zulassen. Sie machen aus einer Chance ein Tor und wir brauchen oft fünf Chancen dafür“, brachte Viveiros den Unterschied zwischen dem russischen und dem österreichischen Eishockey auf den Punkt.

Kalt hofft auf Lernprozess
„Die Mannschaft hat sich hier besser verkauft als in den letzten neun Jahren. Das ist auch international anerkannt worden. Zudem haben wir auch die Olympia-Qualifikation geschafft, sind dort unter den zwölf Besten der Welt“, fand auch Verbandspräsident Dieter Kalt lobende Worte für das Team und zeigte sich nach dem Abstieg kämpferisch. „Wir werden einfach weiterarbeiten, man kann nicht erwarten, dass man von heute auf morgen alles besser macht. Wir haben viele Spiele auf Augenhöhe gespielt, das trägt dazu bei, dass unsere Spieler lernen, auf diesem Niveau zu spielen.“

Vanek: "Das tut weh"
Für Thomas Vanek war die mangelnde Chancenauswertung der Hauptgrund für den direkten Wiederabstieg. „Wir haben unsere Chancen gehabt. Der Abstieg ist sehr bitter. So knapp dran waren wir noch nie - vielleicht waren wir nicht kaltschnäuzig genug“, analysierte Österreichs NHL-Star. Die Moral und die kämpferische Einstellung des Teams strich Vanek positiv heraus. „Wenn man absteigt, kann man nicht sehr stolz sein. Aber wir haben jedes Spiel gekämpft, es hat leider nicht gereicht. Das tut weh.“

Sabres-Star nimmt Liga in die Pflicht
Kritik übte der Steirer hingegen an der österreichischen Liga und hofft auf ein Umdenken bei den Verantwortlichen. „Die Liga muss sich entscheiden, ob sie die Österreicher fördern will, oder die Ausländer. Wir haben Spieler im Team, die in der Liga kaum Powerplay oder Unterzahl spielen, dann kommen sie zur WM und machen das gegen Russland und Finnland. Wenn sich die Clubs nicht entscheiden, auf sieben, acht Legionäre runterzugehen und den Nachwuchs zu fördern, wird sich nichts ändern“, erklärte der Steirer.

 


Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel