Svindal verzichtet auf Slalom

Fix! Hirscher ist Gesamt-Weltcupsieger

14.03.2013

Österreicher holt wie im Vorjahr "depperten Glasbecher".

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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Der 24-jährige Marcel Hirscher steht definitiv als Gesamtweltcupsieger fest und hat das große Kristall damit erfolgreich verteidigt. Der Norweger Aksel Lund Svindal erklärte am Donnerstagnachmittag, dass er auf ein Antreten im Slalom am Sonntag beim Saisonfinale in Lenzerheide verzichten werde. Der Salzburger Hirscher hat vor den beiden technischen Bewerben 149 Punkte Vorsprung auf Svindal und gilt in beiden Rennen als Sieganwärter, Svindal hingegen hat im Torlauf keine Chance auf Punkte.

"Marcel hat Sieg verdient"
"Nein. Das macht keinen Sinn, ich werde den Slalom nicht fahren", beantwortete Svindal eine entsprechende Frage. "Marcel hat sich den Sieg im Gesamtweltcup verdient. Ich werde den Slalom als Zuschauer genießen." Der Erfolg von Hirscher bedeutete den elften ÖSV-Gesamtsieg bei 47 Auflagen, die meisten "Großen Kristallkugeln" hat der Luxemburger Marc Girardelli mit fünf Stück zu Hause, dahinter folgen der Salzburger Hermann Maier, der Italiener Gustavo Thöni und der Schweizer Pirmin Zurbriggen mit je vier.

Freude getrübt
Große Freude kam bei Hirscher am Donnerstag über den neuerlichen Gewinn der großen Kristallkugel allerdings nicht auf. "Ich bin nicht aufgelegt zum Lustig- und Gutdraufsein. Ich denke derzeit an Klaus, wie es ihm geht. Unfälle passieren, aber wenn es nicht sicher für uns Athleten ist, ist es dumm. Es ist nicht wert, ein Rennen zu starten, wenn es gefährlich ist", so Hirscher über den Skandal-Super-G in Lenzerheide.

Hirscher-Serie in Technik-Bewerben
Spätestens wenn er die Kugel in Händen hält, wird sich Hirscher aber darüber freuen. Er hat in der Schweiz noch zwei wichtige Rennen vor sich. In 18 Weltcuprennen in diesem Winter ist er 16 Mal auf dem Stockerl gestanden, diese eindruckvolle Serie will er am Wochenende fortsetzen.

Hirscher gewann 2012/2013 fünf Slaloms (inklusive ein Parallelevent) und einen Riesentorlauf. Svindal entschied vier Super-G und eine Abfahrt für sich. In beiden Disziplinen holte sich der Skandinavier, der heuer auch Abfahrts-Gold gewann, die kleine Kugel. Weltmeister Hirscher schlug in der Slalom-Wertung zu.

Gewinn der ersten großen Kugel sei emotionaler gewesen

Der frischgebackene zweifache Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher, der Deutsche Felix Neureuther und die Schweizerin Dominique Gisin sind am Donnerstagabend in Lenzerheide der Einladung der Molkerei "Emmi" gefolgt und haben ein Joghurt zubereitet. In der fröhlichen Atmosphäre fiel es dem 24-jährigen Salzburger Hirscher schon leichter, sich über die zweite große Kristallkugel zu freuen. Nach dem abgesagten Super-G am Nachmittag war ihm das ob des Sturzes des Teamkollegen Klaus Kröll nicht so recht gelungen.

"Ich werde es erst dann wirklich realisieren und begreifen, wenn ich die Kristallkugel schlussendlich in den Händen halte. Das wird frühestens am Sonntag der Fall sein. Von dem her sind die Gefühle noch nicht extrem am Überkochen, aber natürlich ist es schon einmal ein tolles Gefühl und ein befreites Gefühl natürlich", sagte Hirscher.

Der Gewinn des ersten Gesamtweltcups sei - auch aufgrund der Umstände - aber emotionaler gewesen, erklärte Hirscher. "Da war beim Abschwingen klar, dass ich gewonnen habe. Heute ist es sehr spontan und schnell gekommen. Es war ja so, dass es nochmals knapp werden hätte können, aber aufgrund des Schlechtwetters war an ein Rennen leider nicht zu denken. Das hat man klar und deutlich gesehen. Leider muss erst was passieren", meinte er.

Hirscher freute sich auch über sehr anerkennende Worte von Aksel Lund Svindal, der bis zum Schluss ein gefährlicher Konkurrent war. "Aksel ist ein unglaublich sympathischer, netter Kerl, auch wenn die Kameras nicht aufgedreht sind. Ich schätze ihn extrem und habe sehr großen Respekt. Er war und ist über Jahre hinweg einer der Größten des Skisports, die es je gegeben hat. Es ehrt mich extrem, wenn so ein großer, der mir vorgemacht hat, zweimal den Gesamtweltcup zu gewinnen, so tolle Worte für mich findet", sagte Hirscher.

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