Abfahrts-Auftakt

Abfahrtsrodeo in Beaver Creek: Kriechmayr Fünfter bei Odermatt-Show

04.12.2025

Der Schweizer Überflieger Marco Odermatt triumphierte beim Abfahrts-Auftakt in Beaver Creek vor Local Hero Ryan Cochran-Siegle (USA/+0,30) und Adrian Sejersted (NOR/+0,69). Vincent Kriechmayr wurde als bester Österreicher Fünfter (+0,87).

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Nach Siegen in Sölden (RTL) und beim Super-G-Auftakt in Copper Mountain fiel Odermatt letzte Woche als Topfavorit im Copper-RTL aus, um am Donnerstag eindrucksvoll zurückzuschlagen. Auf der um 15 Sekunden verkürzten ersten Saison-Abfahrt blieb der Weltcup-Dominator der vergangenen Jahre in 1:29,84 als einziger Läufer unter 1:30 Minuten.

Damit hat Odermatt nach drei Super-G-Siegen auf der berühmten Raubvogel-Strecke endlich einen Sieg in der Königsdisziplin. "Zweimal durfte ich knapp Zweiter werden, deswegen bin ich schon sehr zufrieden", so Odermatt im ORF-Interview. "Das war schon sehr gut. Am Steilhang hatte ich alles im Griff. Da ist es wichtig, dass der Steilhang nicht mit dir fährt."

Mitfavorit Kriechmayr ärgerte sich über seine verpasste Chance: "Im Steilen und im Linksschwung bin ich zu viel herumgerutscht ..."

Eichberger über Odermatt-Ritt: "Da braucht's Eier ..."

Zufrieden mit Platz 7 hingegen war Stefan Eichberger: "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ein guter Start in die Abfahrtssaison ist so wichtig. Es ist mir wirklich eine gute Fahrt gelungen." Vor dem Start hatte sich der Steirer Odermatts Siegerritt angesehen: "Da hab ich gewusst: Da braucht's Eier. So wie der es runtergetreten hat, das war nicht normal ..."

"Ich durfte hier schon zweimal knapp Zweiter werden, deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Sieg", so Odermatt nach seinem dritten Saisonsieg beim vierten Antreten. "Es ist schon cool, wenn man in allen drei Disziplinen den Season Opener gewinnen kann. Das zeigt, dass wieder alles passt und das Vertrauen, das man im Sommer doch verliert, schon wieder da ist. Das ist schön." 

Odermatt im Steilhang Klasse für sich

Besonders im Steilhang fuhr Odermatt in einer eigenen Liga. "Das Gefühl war schon sehr gut. Der Ski hat perfekt gepasst, wenn man das spürt, kann einem wenig passieren und man kann wirklich voll angreifen und den Steilhang aktiv fahren." Die Österreicher landeten auf der berüchtigten Raubvogelpiste wie auch schon in der gesamten Vorsaison neben dem Abfahrtspodest. Der letzte Sieg eines Österreichers in der schnellsten Disziplin liegt schon zweieinhalb Jahre zurück, in Beaver Creek gelang das zuletzt 2007 Michael Walchhofer. 

Die restlichen ÖSV-Athleten um Stefan Babinsky (18.) und Raphael Haaser (19.) landeten bei zunehmend schlechter werdender Sicht außerhalb der Top 15. "Im Flachstück ist noch viel Luft nach oben, der Rest war aber passabel. Das ist ein gelungener Abfahrtsauftakt für mich", sagte Riesentorlauf-Weltmeister Haaser. ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer war angesichts des Gesamtergebnisses "nicht unzufrieden." Kriechmayr habe durch einen Fehler einen möglichen Podestplatz liegen gelassen, Eichberger und auch Haaser hätten sich gut verkauft. Die erste Abfahrt sei vielversprechend. "Der Speed passt, wir müssen es nur zusammenfügen", sagte Pfeifer und zeigte sich überzeugt, dass seine Abfahrtstruppe im Lauf der Saison noch Rennen gewinnen werde.

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Slowene verlor Helm bei Horrorsturz

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde fuhr in der ersten Abfahrt nach seiner langen Verletzungspause auf Platz elf. Frische Verletzungen befürchten muss der Slowene Rok Aznoh, der in einer Hochgeschwindigkeitspassage ins Sicherheitsnetz krachte und dabei seinen Helm verlor. Nach der Erstversorgung wurde der 23-Jährige mit dem Helikopter in die Klinik nach Vail geflogen. Von dort gab der slowenische Verband Entwarnung: "Rok hat es offenbar nicht schlimmer getroffen."

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