Talk bei ServusTV
Hermann Maier rechnet mit Ski-Zirkus ab
13.02.2024
Die Liste der Verletzten in der aktuellen Weltcup-Saison ist lang und namhaft. Am Montagabend sprach Ski-Legende Hermann Maier bei ServusTV über die Horror-Stürze. Der Herminator sparte dabei auch nicht mit Kritik an der FIS.
In den letzten Wochen und Monaten überschlugen sich die Meldungen über verletzte Ski-Stars: Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova, Corinne Suter, Michelle Gisin, Wendy Holdener, Sofia Goggia, Valerie Grenier, Aleksander Aamodt Kilde, Alexis Pinturault und auch ÖSV-Rennläufer Nina Ortlieb und Marco Schwarz hatten oder haben in diesem Winter mit teils schweren Verletzungen und lagen Ausfallzeiten zu kämpfen.
- Nächster Ski-Star muss Saison beenden
- Saison-Aus für nächsten Ski-Star
- "Ich kann nicht mehr" - Nächster Ski-Star beendet Karriere
Die Verletzungsmisere war am Montagabend auch Thema bei "Sport und Talk im Hangar 7" auf ServusTV. Nach den Gründen befragt sprach Ex-Skistar Hermann Maier Klartext – ihm stoße vor allen Dingen die Planung der Rennen sauer auf: "Ich verstehe nicht, wie man diese Planung so hinsetzen kann. Also meiner Meinung nach sind es zu viele Rennen. Ich weiß nicht, warum man zwölf Riesentorläufe braucht", kritisierte der Salzburger. Zu seiner Zeit wären es lediglich neun Riesentorläufe gewesen.
"Kitzbühel macht sich Abfahrt kaputt"
Auch die Speed-Klassiker müsste man aus Sicht des Doppel-Olympiasiegers und dreifachen Weltmeisters überarbeiten: "In Kitzbühel hat man eine perfekte Super-G-Strecke und macht sich die Abfahrt, also den Höhepunkt, kaputt, weil man am Freitag auch schon eine Abfahrt fährt. Da haben sie im Endeffekt nur wahnsinniges Glück gehabt, dass am Samstag das Wetter so schön war", stellte Maier klar.
Der Super-G in Wengen sei eigentlich keiner, sondern eine Abfahrt. Woanders sei es umgekehrt: "Dann geht es weiter nach Garmisch, wo man zwei Super-G fährt, obwohl man eine super Abfahrtsstrecke hätte."
"Irsinnig wechselnde Bedingungen"
Ein weiterer Faktor laut Maier: "Dazu kommen die unglücklichen Verhältnisse - das lässt das ganze jetzt schlecht ausschauen." Teilweise sei es extrem kalt, dann wieder warm, beschrieb Maier die "irrsinnig wechselnden Bedingungen", die man jedoch auch nicht jedes Jahr so habe.
Und der größte Unterschied zu seiner Glanzzeit? "Das Limit steigt immer weiter nach oben. Es wird immer ärger und brutaler gefahren, auch schon im Kindheitsalter", stellte der 51-Jährige fest. Skifahren sei nicht mehr so spielerisch wie früher – "auch wenn es noch immer der schönste Sport ist".