Kilde gewinnt Abfahrts-Klassiker in Beaver Creek

ÖSV-Herren fahren bei Wind-Lotterie am Podest vorbei

03.12.2022

Nach der wetterbedingten Absage am Freitag wurde die Herren-Abfahrt in Beaver Creek am Samstag trotz starken Wind durchgeführt. Aleksander Aamodt Kilde gewinnt vor Marco Odermatt. Matthias Mayer verpasst als bester Österreicher Platz 3 um ein Hundertstel.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA/Fotomontage
Zur Vollversion des Artikels

Zuletzt fiebrig, am Samstag mit Topfahrt und Windglück: Aleksander Aamodt Kilde gewann wie im Vorjahr die Weltcup-Abfahrt von Beaver Creek. Der zuvor kränkliche Norweger setzte sich um knappe 0,06 Sekunden vor dem Schweizer Marco Odermatt durch. Das Top-Duo machte bei drehendem Wind auf der "Birds of Prey" eine eigene Zeitrechnung auf: Der Dritte James Crawford aus Kanada hatte schon 0,79 Sek. Rückstand. Matthias Mayer verpasste um eine Hundertstelsekunde das Podest.

Vincent Kriechmayr folgte unmittelbar hinter Mayer auf Platz fünf (+0,94). Daniel Hemetsberger wurde 11., Otmar Striedinger 17. Österreichs Männer müssen damit weiter auf den ersten Abfahrtssieg in Beaver Creek seit Michael Walchhofer 2007 warten. Die erste Abfahrt am Freitag war wegen Neuschnees und Windes abgesagt worden. Der drehende Wind war auch am Tag danach ein Hauptfaktor auf der gefürchteten Raubvogelpiste, die sich in etwas weichem, aber tadellosem Zustand präsentierte.

"Es waren engagierte Fahrten, wir haben eine Topleistung gebracht", sagte Mayer über seine und Kriechmayrs Darbietung. "Aber es ist ein Freiluftsport. Wir haben es einfach mit der Startnummer nicht gut erwischt, speziell oben in der Gleitpassage war einfach Wind." Kilde und Odermatt seien in einer sehr guten Frühform. "Aber es ist trotzdem vieles möglich."

Hemetsberger größtes Wind-Opfer

"Ich bin mein bestes Rennen heuer gefahren", wollte sich Kriechmayr mit einer Ausnahme selbst nichts vorwerfen. Beim Harrier Jump verzockte sich der Oberösterreicher mit einem zu weiten Satz in den Neuschnee hinaus. "Ich wollte etwas riskieren - war nicht so clever." Der Rückstand auf Kilde sei zu groß, aber auch angesichts der Verhältnisse kein Anlass zur Sorge. "Ich mag es schon gern eisig und hart."

Neben Beat Feuz (9./+1,24) und vor allem Dominik Paris (20./+1,73) gehörte auch Hemetsberger zu den Geschlagenen. "Es war überraschenderweise doch mehr Wind, als ich erwartet hätte", sagte der Zweite von Lake Louise im ORF. "Es ist ein Outdoor-Sport, es hilft nichts, ich habe alles probiert."

Revanche im Super-G

Dem unmittelbar vor dem Oberösterreicher gestarteten Kilde war das einerlei. Der 30-jährige Schnauzbart-Träger mobilisierte herausragend seine Energiereserven. "Wenn es nur zwei Minuten sind, um bereit zu sein, dann passt es", fühlte sich Kilde "gesund genug" zum Gewinnen. Er holte nach Lake Louise auch die zweite Saison-Abfahrt und hält wie Kjetil Jansrud nun bei acht Weltcupsiegen in der "Königsdisziplin". Nur Lasse Kjus (10) und Aksel Lund Svindal (14) sind noch erfolgreichere "Elche".

Am Sonntag (ab 18 Uhr im Sport24-Liveticker) im Super-G sind Kilde und Odermatt - der Weltcup-Gesamtführende aus der Schweiz verpasste erneut ganz knapp seinen Premierensieg in der Abfahrt - die Männer, die es von ÖSV-Seite zu schlagen gilt. Kriechmayr: "Zurzeit fahren beide auf einem sehr hohen Niveau, aber unschlagbar ist niemand."

Zur Vollversion des Artikels