Dutzende Verletzte

Acht Tote bei Anschlägen in Südosttürkei

10.08.2016

Fast zeitgleiche Explosionen in Diyarbakir und Kiziltepe.

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Bei zwei der PKK zugeschriebenen Bombenanschlägen im Südosten der Türkei sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens sieben Zivilisten und ein Polizist getötet worden. Die Anschläge ereigneten sich demnach am Mittwoch nahezu zeitgleich in Diyarbakir und in der Ortschaft Kiziltepe.

Demnach tötete eine Autobombe im Zentrum von Diyarbakir fünf Menschen. Bei der Explosion im weiter südlich gelegenen Kiziltepe in der Provinz Mardin seien drei Menschen getötet worden, unter ihnen ein Polizist. Ursprünglich war von sechs Toten die Rede gewesen.

Explosionen neben Polizeifahrzeugen

Laut der Nachrichtenagentur Dogan erfolgten beide Explosionen, als Polizeifahrzeuge vorbeifuhren. Laut dem Sender NTV wurden in Kiziltepe 25 Menschen verletzt, in Diyarbakir habe es 13 Verletzte gegeben. Die türkischen Behörden machten für beide Anschläge die verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verantwortlich.

Erst am Mittwochmorgen waren in der Südosttürkei fünf türkische Soldaten getötet und acht weitere verletzt worden, als PKK-Kämpfer bei der Vorbeifahrt eines Militärkonvois in Uludere nahe der Grenze zum Irak einen Sprengsatz zündeten. Seit der erneuten Eskalation des Kurdenkonflikts im Juli 2015 wurden hunderte Angehörige der türkischen Sicherheitskräfte getötet.

Waffenstillstand zerbrochen

Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren der Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. In den vergangenen Monaten gingen die Sicherheitskräfte mit großer Härte vor, um PKK-Stellungen im Nordirak zu zerstören und mutmaßliche PKK-Kämpfer aus kurdischen Städten zu vertreiben.

Dabei wurden in der Türkei auch zahlreiche Zivilisten getötet. Seit dem Beginn des bewaffneten Konflikts 1984 wurden knapp 40.000 Menschen getötet. Nach dem Nato-Partnerland Türkei hatten auch die EU und die USA die PKK als Terrororganisation eingestuft.

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