In Japan

Einigung bei UNO- Artenschutzkonferenz

29.10.2010

Das Abkommen soll gefährdete Pflanzen und Tiere schützen.

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© Reuters
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Die UNO-Artenschutzkonferenz in Nagoya hat sich nach fast zwei Wochen intensiver Verhandlungen auf ein internationales Abkommen zum Schutz gefährdeter Pflanzen und Tiere geeinigt. Japans Umweltminister Ryu Matsumoto bezeichnete das Ergebnis laut der Nachrichtenagentur AFP zum Abschluss des Treffens am Freitag als Erfolg. Umweltminister Niki Berlakovich sprach gegenüber der APA von einem "großen Tag für den Artenschutz".

Unter anderem einigten sich die rund 190 Teilnehmerländer auf eine Artenschutz-Strategie, wie Berlakovich sagte. Unter anderem sollen bis 2020 die Schutzgebiete auf weltweit 17 Prozent der Landfläche, zu Wasser auf zehn Prozent ausgedehnt werden. Mit der Strategie wurde dem Minister zufolge neben dem Ziel, bis 2010 den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen, nun vereinbart, bis 2050 die Vielfalt nicht nur zu erhalten, sondern auch wiederherzustellen und weise zu nutzen. Damit wurde die "Verantwortung für zukünftige Generationen" festgeschrieben.

Faire Nutzung
Darüber hinaus nahmen die Teilnehmer das sogenannte Acces and Benefits Sharing Protocol (ABS) an, das einerseits den Zugang zu genetischen Ressourcen, andererseits eine faire Teilung der Gewinne aus ihrer wirtschaftlichen Nutzung gewährleisten soll. Die Entwicklungsländer forderten eine Art "Gensteuer", wenn Firmen aus ihren biologischen Ressourcen gewonnene Wirkstoffe, etwa in Form von Arzneien oder Kosmetika, vermarkten.

 Laut Berlakovich wurde nun auch festgelegt, dass bis zur nächsten derartigen Konferenz der finanzielle Mehrbedarf ermittelt werden soll. Für Österreich dürfte das Abkommen unmittelbar keine Auswirkungen haben, da das Land die in der Strategie genannten Ziele zum Teil - etwa bei der geschützten Fläche - bereits realisiert habe, so Berlakovich.

Harte Verhandlungen

"Ich freue mich, weil es wirklich harte Verhandlungen waren", sagte der Umweltminister. Zuletzt dürfte vor allem eine lateinamerikanische Staatengruppe um Kuba und Nicaragua noch einige Einwände gehabt haben, vor allem aus formalen Gründen. Nicht im Boot bei der Konferenz waren die USA, die nur Beobachterstatus hatten, sehr wohl aber China. Berlakovich sah die Einigung bei der Konferenz auch als Zeichen, dass die Staatengemeinschaft handlungsfähig ist. Er hofft nun auf eine Signalwirkung für UNO-Klimakonferenz im mexikanischen Cancun, wo nach dem Misserfolg von Kopenhagen neuerlich über ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Vertrag verhandelt werden soll.

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