Klima-Aktivistin

Greta Thunberg erhält Alternativen Nobelpreis

25.09.2019

Klimawandel und Amazonas-Rettung im Fokus der Right-Livelihood Awards 2019.

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© APA/AFP/JOHANNES EISELE
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Die 16-jährige schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg ist eine der vier diesjährigen Preisträgerinnen des Right Livelihood Awards, auch bekannt als Alternativer Nobelpreis. Das gab die dazugehörige Stiftung am Mittwoch in Stockholm bekannt. Die Auszeichnung wird heuer zum 40. Mal vergeben. Der Preis ist mit insgesamt drei Millionen Kronen (280.078,05 Euro) dotiert.

 

Klimadebatte

Thunberg befindet sich derzeit in den USA, wo sie vergangene Woche unter anderem vor dem US-Kongress, bei einer Protestkundgebung in New York und auf dem UNO-Jugendgipfel sprach. Diese Woche richtete sie eindringliche Appelle auch an die Spitzenvertreter der Vereinten Nationen beim UNO-Klimagipfel.
 
Right-Liveilihood-Geschäftsführer Ole von Uexküll begründete die Preisvergabe an Thunberg mit den Worten: "Mit ihrem klaren Kompass und ihrer persönlichen Integrität und auch mit ihrem fachlichen Verständnis ist es Greta Thunberg wirklich gelungen, die Klimadebatte an relevante Fakten und politische Prioritäten anzuknüpfen." Es sei "merkwürdig, wie wir Menschen alle in eine Richtung gehen können, die am Ende unsere Existenz bedroht und trotzdem das Gefühl haben, sie sind auf dem richtigen Weg, weil alle anderen ja auch mitlaufen. Greta Thunberg hat diese Illusion zerschlagen."
 

Weitere Auszeichnungen

Die weiteren Awards gehen an dem Amazonas-Aktivisten Davi Kopenawa und die von ihm geleitete Hutukara-Vereinigung der Yanomami, die westsaharische Menschenrechtlerin Aminatou Haidar sowie an die chinesische Frauenrechte-Anwältin Guo Jianmei.
 
Die Right Livelihood Awards wurden 1979 vom damals 35-jährigen, deutsch-schwedischen Philatelisten und Philanthropen Jakob von Uexküll gegründet und ein Jahr darauf erstmals vergeben. Die im deutschen Sprachraum auch als Alternative Nobelpreise bezeichneten Preise verzeichnen mittlerweile 174 Empfänger aus, von denen einzelne später auch "reguläre" Nobelpreise erhielten. Unter den Gewürdigten aus 70 Ländern finden sich mit Lepold Kohr (1983), Robert Jungk (1986) und Erwin Kräutler (2010) auch drei Österreicher.
 
Für internationale Kontroversen sorgten unter anderem die Verleihung an den US-Whistleblowers Edward Snowden im Jahr 2014 und ein Jahr darauf an die regierungskritische türkische Tageszeitung Cumhuriyet und deren Redakteure im Jahr darauf. Snowden soll anlässlich der 40-Jahr-Gala der Awards Anfang Dezember per Videoschaltung ein Statement abgeben. Die Verleihungszeremonie im Stockholmer "Cirkus" soll anlässlich des Jubiläums erstmals auch der allgemeinen Bevölkerung offenstehen.
 

Wie jetzt Greta Thunberg auf Trumps Spott reagiert

Donald Trump schaute überraschend beim kleinen UNO-Gipfel zum Kampf gegen den Klimawandel vorbei. Auf die Frage, warum er als Überraschungsgast aufgetaucht sei, antwortete der US-Präsident: "Weil ich an saubere Luft und sauberes Wasser glaube. Wir haben die sauberste Luft, wir haben das sauberste Wasser."

Vor Ort ignorierte Trump Greta Thunberg, die eine bewegende Rede hielt, über die die ganze Welt sprach. Und so ganz kalt dürften die Worte der schwedischen Aktivistin auch den US-Präsidenten nicht gelassen haben. Denn er reagierte darauf – wenn auch mit Spott. 

"Sie scheint ein sehr glückliches junges Mädchen zu sein, das sich auf eine glänzende und wundervolle Zukunft freut. So schön zu sehen!", verspottet Trump Greta via Twitter.

 

 

Ein offizielles Treffen von Klima-Aktivistin Greta Thunberg und dem bekennenden Klimawandel-Skeptiker und US-Präsident Donald Trump gab es beim Klimagipfel der Vereinten Nationen nicht - aber schon ein kurzer und ungeplanter gemeinsamer Moment der beiden hat im Internet für Wirbel gesorgt.
 
Ein Video, das mehrere TV-Sender wie BBC und ARD am Montag veröffentlichten, zeigt, wie Trump mit seiner Delegation hinter den Kulissen des Klimagipfels durch einen Gang des Hauptquartiers der Vereinten Nationen in New York läuft. Thunberg steht wenige Meter entfernt im selben Gang. Trump nimmt keine Notiz von der 16 Jahre alten Schwedin, während sie ihm mit ernster Miene hinterher schaut. Das Video wurde im Internet massenhaft verbreitet und kommentiert.

 

So reagiert Thunberg

Greta reagierte nun auf den Spott von US-Präsident Trump und antwortete auf Twitter. Die Klima-Aktivistin änderte am Dienstag kurzerhand die Beschreibung ihres Profils. Dort beschreibt sich Greta nun als ein „sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine glänzende und wundervolle Zukunft freut“. 

 

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