Deutschland

Großdemo gegen Atomkraft am Samstag

24.03.2011

Atomkraftgegner und Umweltschützerverlangen den Ausstieg aus der Kernkraft.

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© dpa/Armin Weigel
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Nach der Reaktorkatastrophe in Japan haben Atomkraftgegner und Umweltschützer für Samstag in mehreren deutschen Städten zu Großdemonstrationen aufgerufen. In Berlin, Hamburg, Köln und München will ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie und die Abschaltung aller Atomkraftwerke fordern. Unterstützt werden die Demonstrationen, zu denen die Veranstalter Zigtausende erwarten, von der evangelischen und katholischen Kirche, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und Künstlern wie der Band "Wir sind Helden".

"Deutliches Signal"
Von den Protesten werde ein weiteres "deutliches Signal" ausgehen, dass die Atomkraft in der deutschen Bevölkerung nicht mehr akzeptiert werde, erklärten die Initiatoren am Donnerstag. Die Reaktion der schwarz-gelben Bundesregierung auf das Reaktorunglück im japanischen Fukushima bezeichneten sie als "völlig unzureichend". Dass Union und FDP ein dreimonatiges Moratorium verhängten sowie zwei Kommissionen zur Akw-Sicherheit und zur Ethik der Atomkraftnutzung einsetzten, seien nur "durchsichtige Beruhigungsversuche".

In den vergangenen Monaten hatte es in Deutschland bereits mehrfach große Demonstrationen gegen die Atomkraft gegeben. Im September hatten sich in Berlin rund 100.000 Menschen versammelt, im April 2010 nahmen etwa 120.000 Demonstranten an einer bundesweiten Menschenkette teil. Im vergangenen November protestierten zudem mehrere zehntausend Menschen im niedersächsischen Wendland gegen einen Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben.

Dauerhafte Stilllegung
Mit der Mehrheit von Union und FDP lehnte am Donnerstag der Bundestag getrennte Anträge der Oppositionsfraktionen ab, in denen ein Verzicht auf die von der Koalition vergangenes Jahr durchgesetzten Akw-Laufzeitverlängerungen und die verbindliche, dauerhafte Stilllegung der sieben ältesten AKW sowie des Pannenreaktors in Krümmel verlangt wurden. Die Grünen forderten zudem die Abschaltung aller AKW bis 2017. Außerdem drängte die Opposition auf eine beschleunigte Energiewende hin zu erneuerbaren Energien.

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