US-Spinner

Hund erbt Diamanten und Millionen

22.06.2010

Die Chihuahua-Hündin "Conchita" bekommt sogar mehr als der Millionärssohn. Dieser ficht nun das Testament an.

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Sie ist erst ein paar Jahre alt, kann weder lesen noch schreiben, besitzt aber schon Millionen - und ist ein Hund. In US-Medien erregt derzeit "Conchita" Aufsehen. Ihre Besitzerin hat der Chihuahua-Hündin neben allerlei Luxus drei Millionen Dollar (2,42 Mio. Euro) hinterlassen - mehr als ihrem eigenen Sohn. Der klagt jetzt gegen das Testament und ist dabei in alter Familientradition.

Schlacht um Millionen
"Verrückt sind arme Leute. Ich bin exzentrisch", sagt Dennis Hopper als reich gewordener Wahnsinniger in dem Film "Speed" und als beides - reich und exzentrisch - musste auch Gail Posner gelten. Ihr Vater, ein ebenso erfolgreicher wie umstrittener Investor, hatte seinen Kindern Hunderte Millionen Dollar hinterlassen. Manche Schätzungen reichen gar bis zu einer Milliarde, aber so genau weiß das vermutlich nicht einmal die Familie. Denn kaum war Victor Posner vor acht Jahren mit 83 Jahren gestorben, ging der Streit um sein Erbe los.

Hündchen hat Chauffeur
Posner hatte in zwei Ehen jeweils zwei Kinder, in der ersten die Zwillinge Gail und Steven. Und Gail zeigte jedem, dass sie einen sehr eigenen Geschmack und dafür ausreichend Geld hatte. Rosa schien ihre Lieblingsfarbe zu sein und ihr Lieblingsgeschöpf Conchita. Der Hund wurde mit einem Chauffeur herumkutschiert, bekam nur Erlesenes in den Fressnapf, für Fototermine eine Perücke, ein rosa Plüschbett in Ferrari-Form, ein Diamanthalsband im Werte eines Autos und, ob er wollte oder nicht, sogar Bäderbehandlungen.

"Armer Junge"
Als Posner vor drei Monaten starb, machte ihr Sohn Bret - Tochter Tina war schon 1994 an Drogen gestorben - größere Augen als der Hund. Ihm wurde zwar eine Million Dollar zugesprochen, doch dafür könnte er nicht einmal das Haus kaufen, in dem seine Mutter gewohnt hatte. Die neue Eigentümerin wird auch kaum verkaufen - es ist Conchita. Die erhielt laut "Miami Herald" nicht nur das 8,3-Millionen-Dollar-Anwesen, sondern auch einen Fonds mit drei Millionen Dollar für Pediküre, Massage und ausreichend Leckerli für mehr als ein Hundeleben.

"Böse" Angestellte
Der Sohn bekam sogar weniger als Posners Hausangestellte, die sich satte 27 Millionen Dollar teilen dürfen. Bret argumentiert jetzt, die Angestellten hätten seine Mutter beeinflusst und sein Anwalt spricht sogar von einem Medikamentencocktail, mit dem die Frau gefügig gehalten worden sei. Bret will gegen das Testament klagen, um an das Haus, die Millionen und vielleicht sogar an das Diamantenhalsband zu kommen.

So schlecht stehen die Chancen gar nicht. Denn im amerikanischen Recht schätzt man Präzedenzfälle und da verweisen Juristen auf Leona Helmsley. Die New Yorker Milliardärin hatte 2007 ihr Vermögen "armen Menschen und bedürftigen Hunden" hinterlassen, die armen Menschen aber später aus dem Testament gestrichen. Haupterbe mit zwölf Millionen Dollar war ihr Hund "Trouble" ("Ärger"). Der kleine Malteser bekam fortan Morddrohungen und musste rund um die Uhr bewacht werden - für 100.000 Dollar im Jahr. Doch die Enkel - die Kinder der wegen ihres Geizes und ihrer Manieren "fiese Königin" genannten Helmsley waren schon vor ihr gestorben - fochten das Testament an und hatten Erfolg. "Trouble" musste sich mit zwei Millionen Dollar zufriedengeben. Ein Hundeleben.

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