Neue Details zum Mord

Khashoggis Computer in Saudi-Diplomatenauto gefunden

23.10.2018

Berichte über einen angeblichen Fund von Leichenteilen weisen die Ermittler zurück.

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Türkische Ermittler haben einem Medienbericht zufolge bei der Durchsuchung eines saudi-arabischen Diplomatenfahrzeugs in Istanbul persönliche Gegenstände des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi gefunden. In zwei Koffern in einem Fahrzeug des saudi-arabischen Konsulats seien unter anderem ein Computer und Dokumente Khashoggis verstaut gewesen, berichtete der Sender CNN Türk am Dienstag.

Die türkischen Ermittler wurden bei der Durchsuchung auf einem Parkplatz im Stadtteil Sultangazi von saudi-arabischen Experten begleitet, wie ein Reuters-Reporter berichtet. Die Durchsuchung wurde CNN Türk zufolge am Nachmittag unterbrochen und sollte am Mittwoch fortgesetzt werden.
 

Berichte über Leichenfund dementiert

Türkische Ermittler haben einer regierungsnahen Zeitung zufolge Berichte über einen Fund von Leichenteilen des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi zurückgewiesen. Meldungen über einen Fund von Leichenteilen im Garten des Konsulats in Istanbul seien unwahr, berichtete die Zeitung "Sabah" am Dienstag unter Berufung auf die Istanbuler Polizei.

Zuvor waren mehrere Medienberichte über einen Leichenfund kursiert. Die Agentur Sputnik berichtete etwa unter Berufung auf den Politiker Dogu Perincek, dass Leichenteile im Garten des Konsulats gefunden worden sei. Perincek hatte demnach keine Quelle angegeben.
 

Erdogan sprach nicht über Leichenfund

Perincek ist Chef der kleinen Oppositionspartei "Vatan". Er soll laut Sputnik auch angekündigt haben, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Leichenfund in seiner Rede verkünden wolle. Erdogan hatte in seiner mit Spannung erwarteten Rede zu Khashoggi jedoch gesagt, dass dessen Leiche noch nicht gefunden worden sei.

Auch Skynews hatte über einen Fund von Leichenteilen berichtet. Nach einer anonymen Quelle des Senders wurden sie allerdings im Garten der Residenz des Konsuls gefunden.

 

Vorwurf der grausamen Tötung

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft Saudi-Arabien vor, den regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi "grausam getötet" zu haben. Es gebe starke Anzeichen dafür, dass der Mord Tage im Voraus geplant gewesen sei, sagte Erdogan am Dienstag im türkischen Parlament.
 
 
Die Erklärung Saudi-Arabiens, einige Mitglieder des Geheimdienstes seien für die Tat verantwortlich, reiche nicht aus, sagte Erdogan und forderte von Saudi-Arabien Aufklärung darüber, "wer den Befehl für das Verbrechen" gegeben habe und wo sich die Leiche Khashoggis befinde. Er betonte, niemand dürfe davon ausgehen, dass die Ermittlungen in dem Fall abgeschlossen werden könnten, ohne dass alle Fragen beantwortet worden seien. Erdogan forderte zudem die saudi-arabischen Behörden auf, die Verdächtigen in Istanbul vor Gericht zu stellen.
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