Zu viele Lego-Buben

Mädchen kämpft gegen Lego-Sexismus

05.02.2014

7-Jährige zu Lego: "Lassen Sie die Mädchen Spaß haben, okay!?!!"

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Eine Siebenjährige hat sich in einem Brief an Lego über die Rolle von Mädchen in der Bausteine-Welt des Spielwarenriesen beschwert. Das bestätigte ein Lego-Sprecher am Mittwoch in Kopenhagen. "Ich mag es nicht, dass es viele Lego-Buben, aber kaum Lego-Mädchen gibt", schrieb das Mädchen dem dänischen Fernsehsender TV2 zufolge an den Hersteller aus Billund.

"Mädchen sitzen zu Hause oder shoppen, aber die Buben erleben Abenteuer"
In einem Geschäft sei ihr außerdem aufgefallen, dass die Lego-Mädchen nur zu Hause sitzen, an den Strand oder shoppen gehen durften. "Aber die Buben haben Abenteuer erlebt, gearbeitet oder sind mit Haien geschwommen."

Der Brief im Wortlaut:

© Twitter

"Liebes Lego-Unternehmen,

ich heiße Charlotte. Ich bin sieben Jahre alt und liebe Lego. Was ich an Lego nicht mag ist, dass es mehr Lego-Jungen gibt und kaum Lego-Mädchen.

Heute war ich in einem Laden und sah Lego-Mädchen und Lego-Jungen. Die Lego-Mädchen saßen aber nur zu Hause, gingen an den Strand oder in einem Laden einkaufen. Eine Arbeit hatten sie nicht. Die Lego-Jungen aber unternahmen Abenteuer, hatten Jobs, retteten Leuten das Leben und schwammen sogar mit Haien.

Ich will, dass Sie mehr Lego-Mädchen machen, und lassen Sie sie auch Abenteuer erleben und Spaß haben, okay!?!!

Vielen Dank,

Charlotte."


Ein Foto des Briefes aus Amerika ging via Twitter um die Welt. Lego versicherte, auf alle Post von Kunden zu reagieren, verriet aber nicht, was man der Siebenjährige geantwortet hat.

Lego bestätigt: "Wir haben oft eher Buben angesprochen"  

"Lego hat oft eher Buben angesprochen", sagte der Sprecher des Unternehmens aus dem dänischen Billund. In jüngerer Zeit hätten aber immer mehr Mädchen die Bausteine für sich entdeckt. Lego bemühe sich deshalb, mehr Ausgewogenheit bei den Geschlechterrollen zu schaffen. "Wir haben uns sehr darauf konzentriert, mehr weibliche Figuren und Themen einzubauen, die Mädchen für das Mitbauen begeistern."

In einem Lego-Friends-Set etwa übe "Emma" Karate. Auch bei einer Rettungsmission im Dschungel seien Mädchen dabei. Außerdem gebe es zum Beispiel Kämpferinnen, Chirurginnen, Extremsportlerinnen, Wissenschafterinnen und weibliche Rockstars als Mini-Figuren.
 

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