Ungarn

Mordprozess gegen Kärntner: Urteil im April

28.01.2014

"Hummer"-Fahrer vor Gericht - Gutachter sagten aus.

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© APA/ MTI/ Zoltan Gergely Kelemen
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In der südungarischen Stadt Szeged ist am Dienstag der Mordprozess gegen einen Kärntner fortgesetzt worden, der im Oktober 2012 mit seinem Geländewagen einen Polizisten absichtlich überfahren haben soll und dabei tötete. Mehrere Sachverständige sagten aus, Richter Attila Joo setzte weitere Verhandlungstermine an. Das Urteil könnte am 24. April ergehen.

Laut Sachverständigen hatte der Geländewagen den Uniformierten zunächst an den Beinen erfasst und rückwärts zu Sturz gebracht. Der Polizist fiel nicht auf den Boden, sondern auf sein Motorrad, ehe er von dem "Hummer" überrollt wurde. Als Verletzungen wurden ein Teilriss des Rückenmarks, ein Riss im rechten Vorhof des Herzens, beidseitige Rippenbrüche sowie Lungenprellungen festgestellt. Wäre Imre K. auf dem Boden zu liegen gekommen, wären die Verletzungen nach Angaben der Gutachter weniger schwer gewesen: Die Bodenfreiheit des "Hummer" beträgt nämlich 40 Zentimeter.

Nach Aussage des Waffenexperten Istvan Hegyi wurden dann zehn Schüsse auf den "Hummer"-Fahrer abgegeben. Der zuletzt in Salzburg lebende Kärntner wurde vier Mal getroffen. Das führte zu Verletzungen an einem Knie, der Hüfte, an einem Oberschenkel und an der rechten Hand. Hätte sich der im "Hummer" sitzende Österreicher nicht nach vorne gebeugt, hätte einer der Schüsse das Rückgrat getroffen, erklärte der medizinische Sachverständige Arpad Szabo.

Das Gericht ordnete am Dienstag eine Ergänzung der Untersuchung durch verkehrstechnische Gutachter an. Dazu soll der beschädigte Geländewagen repariert werden. Dadurch sollen die Sachverständigen die Möglichkeit erhalten, den "Hummer" mit 29 bis 33 km/h zu fahren und dessen Lenkverhalten zu prüfen. Mit dieser Geschwindigkeit soll der 35-jährige Angeklagte den ungarischen Polizisten überrollt haben.

Der Prozess wurde schließlich vertagt. Das Komitatsgericht hat vorläufig drei weitere Verhandlungstermine am 15., 22. und 24. April angesetzt. Am 15. April soll es zu weiteren Anhörungen von Sachverständigen kommen, erklärte Richter Attila Joo. Kann das Beweisverfahren abgeschlossen werden, werden am 22. April die Plädoyers gehalten. Das Urteil sollte in diesem Fall am 24. April verkündet werden.
 

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