Türkei
Nächster Fall in Istanbul: Frau nach Kaffee auf Intensivstation
20.11.2025Ein neuer Vergiftungsfall erschüttert Istanbul.
Eine deutsche Urlauberfamilie, die nach einer Vergiftung starb, sorgte international für Schlagzeilen. War man anfangs von einer Lebensmittelvergiftung aus, stellte sich später heraus, dass Schädlingsbekämpfungsmittel in der Hotelunterkunft die Ursache war. Alle vier Familienmitglieder starben.
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Nun sorgt ein neuer Fall für Schlagzeilen. Eine 26-jährige türkische Bauingenieurin besuchte am 17. November ein Café im Bezirk Beyoğlu. Danach musste sie mit lebensbedrohlichen Verletzungen auf die Intensivstation, wie die türkische Zeitung Cumhuriyet berichtet. Der Kaffee, den sie dort trank, war offenbar kontaminiert.
Verätzungen durch Reinigungsmittel
Die 26-Jährige fühlte sich bereits nach dem ersten Schluck schlecht, entwickelte akute Atemprobleme, die Zunge schwoll an. Die Ärzte diagnostizierten eine Natriumhydroxid-Vergiftung. Dabei handelt es sich um eine ätzende Chemikalie, die häufig in Industriereinigern vorkommt. Die Verdauungsorgane der Frau wurden bereits geschädigt. Aufgrund der Atemwegsschwellungen musste die Frau intubiert und künstlich beatmet werden.
Die gefährliche Substanz gelangte laut ersten Ermittlungsergebnissen in den Kaffee, da der 52-jährige Vater des Café-Betreibers, das Reinigungsmittel neben der Kaffeemaschine platzierte. Ein Mitarbeiter verwendete es anschließend - in dem Glauben, es sei Wasser - für die Kaffeezubereitung.
Café-Betreiber: Unbeabsichtigter Fehler
Der Café-Betreiber sowie der Mitarbeiter wurden festgenommen und anschließend unter Hausarrest gestellt. Laut ihnen habe es sich um einen unbeabsichtigten Fehler gehandelt. „Da nur mein Bruder und ich in der Küche waren und wir wussten, dass es sich um Waschmittel handelte, sah ich keine Notwendigkeit, etwas darauf zu schreiben“, zitiert das Portal Anadolu Ajansi den Café-Betreiber.
Bei der jungen Türkin konnte die Beatmungsunterstützung nach einiger Zeit reduziert werden. Sie bleibt aber vorerst unter intensivmedizinischer Überwachung.