Aufregun

Nazi-Eklat um Boris Johnson

18.01.2017

Mit Äußerungen über Hollande steht der britische Außenminister in der Kritik.

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© APA/AFP/BEN STANSALL
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Der britische Außenminister Boris Johnson hat erneut mit Äußerungen über die EU und den Zweiten Weltkrieg für Aufsehen gesorgt. Er warf dem französischen Präsidenten Francois Hollande vor, Großbritannien wegen des geplanten EU-Austritts mit "Prügelstrafen" wie aus einem Film über den Zweiten Weltkrieg zu drohen.

"Wenn Monsieur Hollande jedem, der fliehen will, Prügelstrafen auferlegen will in der Art eines bestimmten Weltkriegsfilms, denke ich, ist das nicht der Weg vorwärts", sagte Johnson während eines Besuchs in Indien am Mittwoch. Er spielte damit nach Meinung britischer Medien auf den US-Kriegsfilm "Gesprengte Ketten" an, in dem britische und US-amerikanische Soldaten versuchen, aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager zu fliehen.

Johnson reagierte damit auf angebliche Äußerungen Hollandes, die Handelsbeziehungen Großbritanniens zu Europa dürften nach dem EU-Austritt nicht besser sein als davor.

Der Chef der Liberalen im Europäischen Parlament, Guy Verhofstadt, bezeichnete Johnsons Äußerungen auf Twitter als "abscheulich" und rief Premierministerin May auf, sie zu verurteilen. Eine Regierungssprecherin in London stritt die Vorwürfe ab und betonte, Johnson habe "niemanden mit einem Nazi verglichen".

Johnson hatte bereits im Wahlkampf vor dem Brexit-Referendum im Juni 2016 mit einem schrägen Vergleich zwischen der EU und Hitler für Aufsehen gesorgt.
 

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