Ölpest vor Mexiko

Öl im Golf wird endlich aufgefangen

16.05.2010

Das seit Wochen im Golf von Mexiko unkontrolliert austretende Öl wird jetzt mit einer Rohrleitung aufgefangen. Das teilte BP am Sonntagabend mit.

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Das teilte BP am Sonntagabend mit. Demnach wird der größte Teil des austretenden Öls von dem Bohrloch in 1.600 Metern Tiefe in einen Tanker gepumpt.

Seit einer Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April und dem nachfolgenden Untergang flossen jeden Tag etwa 800.000 Liter unkontrolliert ins Meer.

Absaugung in 1.600 Metern Tiefe
Den Technikern gelang es, ein Rohr in die zerstörte Steigleitung zu setzen, um das hervorsprudelnde Öl in einen Tanker abzupumpen. Die Vorrichtung sei erfolgreich angebracht worden, sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag. Der größte Teil des Öls könne nun aufgefangen werden.

Ingenieure hatten drei Tage daran gearbeitet, das Rohr in 1.600 Metern Tiefe anzuschließen. Mit ferngesteuerten Untersee-Robotern gelang es, das 15 Zentimeter dicke Rohr mitsamt einer Dichtung in die 53 Zentimeter breite Leitung zu stecken. Zuvor waren mehrere Versuche gescheitert, das Bohrloch zu verschließen oder das austretende Öl abzupumpen.

Am 20. April hatte es eine Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" vor der US-Golfküste gegeben. Die Plattform sank zwei Tage später im Meer. Seitdem flossen rund 800.000 Liter Öl täglich unkontrolliert ins Meer und lösten eine Ölpest aus.

Riesige Ölfahnen unter der Meeresoberfläche
Neben der sichtbaren Verschmutzung auf der Meeresoberfläche gibt es darunter auch riesige Ölfahnen mit bis zu 16 Kilometern Länge und 1,6 Kilometern Breite, wie die Meereswissenschaftlerin Samantha Joye am Samstag erläuterte. "Es könnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich das System von der Einleitung solch großer Mengen Öl und Gas erholt."

Neben der sichtbaren Verschmutzung auf der Meeresoberfläche gibt es darunter auch riesige Ölfahnen mit bis zu 16 km Länge, 1,6 km Breite und einer Höhe von rund 100 Meter, so die Meereswissenschafterin Samantha Joye.

"Es könnte Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich das System von der Einleitung solch großer Mengen Öl und Gas erholt", sagte Joyce. Bereits jetzt liege der Sauerstoffgehalt in der Nähe dieser Ölschwaden rund 30 % unter den Normalwerten.

Nicht das Ende von Ölbohrungen
Trotz der Umweltkatastrophe wird es nach Ansicht von BP-Chef Tony Hayward auch in Zukunft Ölbohrungen in großen Meerestiefen geben. Genauso wenig wie das Unglück von Apollo 13 zum Ende der Raumfahrt geführt habe oder schwere Flugzeugunglücke die Menschen abgehalten hätten, weiter zu fliegen, werde das Ölleck zum Ende der Suche nach Ölfeldern in tiefen Gewässern führen, sagte Howard zur BBC.

Washington will finanzielle Zusagen
Unterdessen forderte die US-Regierung eine "sofortige öffentliche Klarstellung" von Hayward bezüglich der Übernahme der Kosten infolge der Ölpest. Die Öffentlichkeit habe das Recht auf eine eindeutige Erklärung, dass der Konzern für alle entstandenen und in Zukunft entstehenden Schäden aufkommen werde, schrieben Innenminister Ken Salazar und Heimatschutzministerin Janet Napolitano in einem veröffentlichten Brief an den BP-Chef. Man gehe davon aus, dass BP nicht versuchen werde, eine gesetzliche Haftungsgrenze von 75 Mio. Dollar zu nutzen, um Zahlungen an Geschädigte abzulehnen.

Obamas Kritik gewinnt an Schärfe
Angesichts der anhaltenden Misserfolge nimmt die Kritik von US-Präsident Barack Obama an BP und den am Bau der Unglücks-Bohrinsel "Deepwater Horizon" beteiligten Firmen an Schärfe zu. Deren Versuch, sich gegenseitig die Schuld für das Unglück in die Schuhe zu schieben, bezeichnete er als "lächerliches Schauspiel". Er werde sich erst zufrieden geben, wenn das Leck gestopft und der Golf vom Öl gesäubert seien, sagte Obama am Freitag. Nach Berichten über allzu lasche Genehmigungsverfahren bei Offshore-Bohrungen kündigte der US-Präsident an, er wolle die engen Kontakte zwischen Industrie und Aufsichtsbehörden beenden.

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