In TV-Doku

Putin spricht offen über Annexion der Krim

09.03.2015

Moskua bestritt lange eine direkte Beteiligung an den Gefechten.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einer TV-Dokumentation offen über den Befehl zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim vor einem Jahr gesprochen. In dem Trailer, der am Sonntag von dem Staatssender Rossija 1 gezeigt wurde, berichtete Putin von der nächtlichen Sitzung mit Leitern der Sicherheitsdienste über einen Rettungseinsatz für den ukrainischen Präsident Viktor Janukowitsch.

Der prorussische Politiker war am 22. Februar angesichts heftiger Straßenkämpfe in Kiew ins ostukrainische Donezk geflohen. "Wir beendeten die Sitzung etwa um sieben Uhr morgens", erzählt Putin in dem Filmtrailer über die Sitzung in der Nacht zum 23. Februar 2014. "Als wir uns trennten, sagte ich zu meinen Kollegen: Wir müssen beginnen, die Krim zurück zu Russland zu holen."

Kontrolle über Regionalparlament
Vier Tage später übernahm eine schwer bewaffnete Kommandoeinheit die Kontrolle über das Regionalparlament der Krim. Dieses stimmte daraufhin in einer kurzfristig angesetzten Sitzung für die Abhaltung eines Referendums über den Anschluss an Russland. Die Ukraine warf Moskau daraufhin eine "Invasion" der Halbinsel vor.

Obwohl sich die Hinweise mehrten, dass es sich bei den Truppen ohne Hoheitskennzeichen, die strategische Orte auf der Krim besetzten, um russische Soldaten handelte, bestritt Moskau eine direkte Beteiligung. Nach einer umstrittenen Volksabstimmung wurde die Krim am 18. März von Russland offiziell annektiert - ein Schritt, der von Kiew und dem Westen bis heute als rechtswidrig betrachtet wird. Später gab Putin zu, russische Truppen eingesetzt zu haben. In der Dokumentation sind zwischen den Äußerungen Putins Bilder von Kampfhubschraubern und Panzern zu sehen.

Noch kein Sendetermin
In dem Film, dessen Sendetermin noch nicht genannt wurde, spricht Putin auch über die Flucht Janukowitschs und einen russischen Einsatz zu seiner Rettung. "Er wäre getötet worden", sagt Putin. "Wir bereiteten uns vor, ihn aus Donezk per Land, per Wasser oder per Luft zu bringen." Es seien schwere Maschinengewehre installiert worden, um "nicht zu viel reden" zu müssen. Janukowitsch tauchte später im südrussischen Rostow auf. Seitdem ist der Ex-Präsident nicht wieder in die Ukraine zurückgekehrt, wo er stark an Rückhalt verloren hat.

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