Im Anti-Terror-Kampf

Russland setzt seine Hoffnungen auf Trump

17.01.2017

Außenminister Lawrow kritisiert westliche Länder für Export von Demokratie.

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Russland setzt große Hoffnungen auf einen gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus mit den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump. Der internationale Terror sei auch im abgelaufenen Jahr die größte Gefahr für die Weltsicherheit gewesen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau.

"Wenn Trump sagt, dass für ihn der Kampf gegen den Terrorismus Vorrang hat, dann können wir das nur begrüßen." Die scheidende US-Führung von Präsident Barack Obama habe außer Worten nur wenig dazu beigetragen, sagte der russische Außenminister. Auch in Syrien hoffe Russland mit Trump auf eine effektivere Kooperation.

Bei seiner jährlichen Pressekonferenz kritisierte Lawrow Versuche der westlichen Länder, Demokratie zu exportieren. Dies habe aus russischer Sicht in der internationalen Politik nur Probleme gebracht, in der Ukraine wie beim Arabischen Frühling im Nahen Osten. Russland sei bereit, mit den USA, mit EU und NATO gleichberechtigt zusammenzuarbeiten. "Aber ohne Import von Werten, ohne Versuche, uns irgendwelche Werte aufzudrängen", sagte Lawrow.
 

Russland hat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu der für Montag geplanten Syrien-Friedenskonferenz eingeladen. Die Regierung in Moskau setze darauf, dass mit Trump eine bessere Zusammenarbeit in der Syrien-Frage möglich sei als mit dessen Vorgänger Barack Obama, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag.


Russland lädt Trump zu Syrien-Gesprächen in Kasachstan ein

Russland begrüße Trumps Ankündigung, den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zur Priorität zu erklären und hoffe auf seine Teilnahme.

Trump tritt am Freitag die Nachfolge Obamas an. An der Friedenskonferenz im kasachischen Astana nehmen neben Vertretern der syrischen Führung auch Rebellengruppen teil. Die Aufständischen sehen in den von Russland, der Türkei und dem Iran unterstützten Gesprächen eine Vorstufe für die nächste Runde politischer Verhandlungen in Genf. Der UNO-Syriengesandte Staffan de Mistura hat die Konfliktparteien für den 8. Februar nach Genf eingeladen.

Es ist noch unklar, welche Rolle die USA unter Trump im Syrien-Konflikt einnehmen werden. Der Militäreinsatz Russlands an der Seite des syrischen Machthabers Bashar al-Assad hatte den Einfluss der USA in dem Konflikt weiter verringert.
 

Zur Vollversion des Artikels