England

Skelett von Richard III. identifiziert

03.12.2014

Englischer Herrscher wurde durch das Drama von Shakespeare unsterblich.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung analysierte über 500 Jahre alte Knochen, die man 2012 unter einem Parkplatz im britischen Ort Leicester gefunden hatte. Es stehe mit 99,999-prozentiger Sicherheit fest, dass es sich um die Überreste von König Richard III. handelt und er zumindest als Kind blaue Augen und blondes Haar hatte, so die Forscher im Fachjournal "Nature Communications".



Verwandte

Die DNA-Sequenzen der Knochen würden Übereinstimmungen mit zwei Linien heute lebender Nachfahren zeigen, berichten die Forscher. So sei der Londoner Tischler Michael Ibsen im 16. Grad mit ihm verwandt und eine Frau namens Wendy Duldig 18 Verwandtschaftsgrade entfernt. Die beiden entstammen der weiblichen Linie Richard's Schwester Anne von York.

Während diese weiblichen Nachkommens-Linien ungebrochen sind, hätte die männliche Linie zu seinem Nachkömmling Henry Somerset, dem 5. Duke von Beaufort, eine oder mehrere Lücken, berichten die Forscher.

2012 gefunden
Die Überreste Richards III. wurden 2012 von Archäologen gefunden und an der ansässigen Universität untersucht. Der König, der vor über 500 Jahren in der Schlacht von Bosworth Field gegen die Truppen von Henry Tudor fiel, wurde höchstwahrscheinlich durch einen Schlag auf seinen ungeschützten Kopf getötet, erklärten sie.

Für die aktuellen Untersuchungen, die von Turi King von der Universität Leicester geleitet wurden, sammelten die Forscher DNA von lebenden Verwandten von Richard III. und untersuchten sowohl das komplette mitochondrielle Genom (Mitochondrien, die Zellkraftwerke mit eigener Erbsubstanz, werden rein mütterlich vererbt) und genetische Marker am Y-Chromosom, das väterlich weitergegeben wird.

Innsbrucker Beteiligung
Die Analyse der mitochondriellen DNA-Sequenzen wurde unter anderem von Walther Parson vom Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführt. "Wir haben die mitochondrielle DNA aus den Knochen mit der von heute lebenden Nachkommen verglichen, und diese DNA hat trotz der 530 Jahre, die dazwischenliegen, übereingestimmt", erklärte Parson im Gespräch mit der APA.

Mit genetischen Markern untersuchten die Forscher auch Richards Haar- und Augenfarbe und fanden heraus, dass er zumindest als Kind blond und blauäugig war. Es sei nun zu 99,999 Prozent sicher, dass die Knochen Überreste Richards seien. Damit wäre ein 500 Jahre lang dauernder "Vermisstenfall" abgeschlossen, so die Forscher
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel