Wirtschaft am Boden

So richtet Erdogan sein Land zu Grunde

25.03.2017

Keine rosigen Aussichten für das Land am Bosporus.

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© Reuters
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Die Türkei steht vor einer Richtungsentscheidung: Stimmen die Türken für oder gegen das Präsidialsystem? Doch nicht nur politisch steht das Land am Scheideweg – auch wirtschaftlich befindet sich die Türkei in einer heiklen Phase.

Die BILD-Zeitung hat Bilanz gezogen und kommt zu einem verheerenden Ergebnis: Demnach richtet Erdogan sein Land gerade zugrunde, so Dr. Galina Kolev, Außenwirtschaftsexpertin des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Vor allem Kapitalanleger und der Tourismus leiden unter dem Regime Erdogans.

Arbeitslosigkeit auf Rekordkurs
Die Zahlen sprechen für sich: Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordkurs. 12,7 Prozent der Türken gehen keiner Beschäftigung nach. Das ist der höchste Wert seit sieben Jahren.

Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit bereitet Sorgen, denn diese ist sogar doppelt so hoch. Jeder Vierte zwischen 15 und 24 hat keinen Job.

Auch bei den Gehältern sind die aktuellen Entwicklungen mehr als besorgniserregend. Menschen, die in Istanbul leben, verdienen drei Mal so viel wie im Südosten Anatoliens. Das Wirtschaftswachstum ist im freien Fall. Die US-Ratingagentur Fitch hatte Ende Jänner die Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau herabgestuft. Die politische Entwicklung nach dem Putschversuch im vergangenen Sommer habe die Wirtschaftsleistung geschwächt, begründete die Agentur den Schritt.

Die Inflation liegt im zweistelligen Bereich. Das führt wiederum zu teuren Importen. Zuletzt betrug die Teuerungsrate 10%.  Die Commerzbank stellt der Türkei ein katastrophales Zeugnis aus: „Die Wirtschaft kollabiert“.

Ein Indikator dafür sind auch die sinkenden Verkaufszahlen bei VW-Lastwägen. Wie die deutsche "Welt" berichtet, sind einbrechende Lkw-Verkäufe stets ein schlechtes Vorzeichen für eine Wirtschaft.

Lkw-Verkäufe als dunkle Vorboten
Warum? Der Grund ist ganz einfach. Werden weniger Waren produziert, werden auch weniger Produkte zum Endkunden geliefert, ergo braucht man auch weniger Lastwägen.  Daraus lässt sich schließen, dass bei einbrechenden Lkw-Verkäufen in den meisten Fällen auch die Gesamtwirtschaft bald darauf zusammenbricht.  Der Grund dafür ist Erdogan selbst.

„Der Markt in der Türkei ist aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen zum Erliegen gekommen“, so Andreas Renschler, seinerseits Chef der VW-Sparte Truck und Bus. Die Zahlen, die er vor kurzem präsentierte, verheißen für die Türkei nichts Gutes. So ist der Lkw-Absatz im Vergleich zum Vorjahr bereits um 30-40% zurückgegangen.

Auch Tourismus leidet unter Erdogan-Regime
Selbst der Tourismus leidet unter den aktuellen politischen Zerwürfnissen. Die Eskalation des Konflikts zwischen der Türkei und Europa bringt den Tourismus im einst beliebtesten Urlaubsland der Österreicher nun endgültig zum Erliegen. Im Jahr 2014, als Politwirren und Terrorangst noch nicht die Schlagzeilen beherrschten, machten 250.000 Österreicher in der Türkei Ferien. Heuer werden nur noch 30.000 österreichische Touristen in der Türkei erwartet.

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