Pornostar-Skandal

Trump am Dienstag vor Haftrichter

31.03.2023

Die USA erwachten mit der Trump-Anklage zu einem wahren Justizbeben. Auf Trump warten Fingerabdrücke, DNA-Proben und Haftfoto... 

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New York. Donald Trump wird wegen des Schweigegelds von 130.000 Dollar an eine Ex-Affäre, Pornostar Stormy Daniels, in New York in mehr als 30 Punkten angeklagt. Das entschied eine „Grand Jury“: Mit der ersten Anklage gegen einen Ex-Präsidenten wurde Geschichte geschrieben. Trump soll die Stormy-Zahlungen in Firmenbüchern vertuscht haben. Am Dienstag muss er sich in dem Gerichtsgebäude in Lower Manhattan zur Verhaftung stellen: Fingerabdrücke, DNA-Speichelproben und „Mugshot“ (Haftfoto) gehören zum Prozedere. Die Personenschützer des „Secret Service“ werden Wache stehen. Nach der Vorführung beim Haftrichter wird Trump dann vorerst entlassen. New York ist bereits eine Festung – aus Furcht vor Protesten durch Trump-Fans: Alle 36.000 NYPD-Polizisten wurden am Freitag in Alarmbereitschaft versetzt.

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Trump war zuerst „geschockt“, so sein Anwalt, doch dann in Kampflaune: Er verdammte die New Yorker Anklage als „politische Justizverfolgung ohne Beispiel“. Politisch aber kann Trump, der neuerlich für das Weiße Haus kandidiert, vorerst punkten: Die Republikaner-Partei stellte sich geschlossen hinter ihn. Laut Verfassung kann Trump trotz einer Anklage oder sogar im Fall einer Verurteilung kandidieren. Schon vor dem Paukenschlag hatte er in Umfragen zugelegt.

Ist es der Auftakt zu einer Anklageserie?

Ermittlungen. Doch es gibt weitere Untersuchungen: Ein Sonderermittler prüft Trumps Rolle beim Sturm seiner Anhänger aufs Kapitol (6. 1. 2021) und das Verschleppen von Geheimunterlagen. Im US-Staat Georgia droht wegen des Versuchs der Wahlmanipulation eine Anklage. New York könnte also bloß der Auftakt zu einer wahren Verhaftungsserie werden. Selbst bei diesen Ermittlungen versuchte Staatsanwalt Alvin Bragg, die Anklage auszudehnen: Auch Zahlungen an eine zweite Ex-Mätresse wurden beleuchtet (siehe rechts).
Während das liberale Amerika den Anklagetag herbeigesehnt hatte, ist die Strafverfolgung umstritten: Bragg macht nie ein Hehl daraus, dass er den Ex-Präsidenten im Visier hat. Trump & Co. wettern, dass er die Justiz „zur Waffe“ machte – aus politischen Motiven.

(bah)

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