800 km/h pro Stunde

Tsunami: So entsteht die Killer-Welle

11.04.2012


Die Flutwelle ist unberechbar. Trifft sie aufs Land, bringt sie Tod und Zerstörung.

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Tsunamis sind Flutwellen, die von Erdbeben, Erdrutschen oder Vulkanen unter der Meeresoberfläche verursacht werden. Der aus dem japanischen stammende Begriff bedeutet eigentlich "Welle im Hafen". Tsunamis bestehen aus einer Serie von Wellen, die sich im tiefen Ozean mit Geschwindigkeiten von über 800 Kilometern pro Stunde ausbreiten können. Im flachen Wasser ist ihr Tempo üblicherweise deutlich langsamer.

Tsunamis erreichen auf hoher See nur eine geringe Wellenhöhen. Sie entfalten ihre Zerstörungskraft in den flachen, küstennahen Gewässern, wo sich im Extremfall gigantische Wellenberge von 30 bis 50 Meter aufbauen können. Die meisten Tsunamis ereignen sich wegen der großen Aktivität der Erdkruste im Pazifischen Ozean, sie können aber auch in allen anderen Ozeanen und Meeresgebieten auftreten.

Die bisher schwerste Tsunami-Katastrophe der jüngeren Geschichte wurde am 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean von einem Erdbeben vor Sumatra ausgelöst. Damals kamen etwa 230.000 Menschen ums Leben. Am 27. August 1883 verursachte der Ausbruch des Vulkans Krakatau eine 30 Meter hohe Welle an den Küsten von Java und Sumatra, die mehr als 36.000 Menschen in den Tod riss. Nach dem stärksten jemals gemessenen Erdbeben, einem Erdstoß der Stärke 9,5 in Chile, kamen 1960 in einem davon ausgelösten Tsunami etwa 140 Menschen in Japan, 61 in Hawaii und 32 auf den Philippinen ums Leben. Die Wellen waren damals ein bis vier Meter hoch, wie die Meteorologische Behörde in Japan mitteilte.

 Im Juli 1998 riss eine Flutwelle nach einem Beben vor Papua-Neuguinea mehr als 1.200 Menschen in den Tod, im Juli 2006 überschwemmte eine zwei Meter hohe Flutwelle Urlaubsorte und Fischerdörfer auf Java. Mehr als 300 Menschen starben. Im September 2009 wurden die Samoa-Inseln im Südpazifik nach einem Seebeben der Stärke 8,0 von einer verheerenden Flutwelle überrollt. Mindestens 119 Menschen kamen dabei ums Leben.

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