Folgen für Europa

General hat düstere Prognose: Russland wird immer stärker

27.06.2025

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Generalleutnant Alfons Mais (63) in der ZDF-Talkshow Maybrit Illner vor der wachsenden Gefahr durch Russland gewarnt.  

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Der Inspekteur des Heeres sieht in dem andauernden Krieg gegen die Ukraine keine Schwächung, sondern eine militärische Erstarkung der russischen Streitkräfte – mit weitreichenden Konsequenzen für Europa.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass Russland gestärkt aus diesem Krieg hervorgeht“, sagte Mais. Seine Begründung: „Verluste an Menschenleben spielen für Moskau keine Rolle.“ Jedes Jahr ziehe das Land rund 200.000 Wehrpflichtige ein, habe die Wehrpflicht von einem auf zwei Jahre verlängert und die Truppenstärke auf 1,5 Millionen Soldaten erhöht. Das deute für ihn klar auf „eine Vorbereitung auf eine großmaßstäbliche konventionelle Auseinandersetzung mit dem Westen“ hin.

Mit Blick auf die politische Debatte in Deutschland und Europa zeigte sich der General zunehmend frustriert: „In Moskaus Talkshows wird jeden Abend über den Krieg mit dem Westen gesprochen. Und wir? Wir diskutieren, ob wir die Feuerwehr mit Reifen ausstatten oder weiterhin mit dem Eimer löschen“, sagte Mais.

"Russland besiegen!"

Unterstützung erhält er von Ex-US-General Ben Hodges (67), dem früheren Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. In der Sendung sprach er sich klar für weitere Hilfen an die Ukraine aus: „Die beste Investition ist es, der Ukraine zu helfen, Russland zu besiegen.“ Ein Scheitern Kiews hätte gravierende Folgen: Russland könne dann seine Armee in Ruhe wieder aufbauen – und würde laut Hodges „Zehntausende ukrainische Soldaten zwingen, sich den russischen Streitkräften anzuschließen“.

CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul (62) zeigte sich mit Blick auf die wirtschaftlichen Druckmittel zuversichtlich. Man arbeite derzeit an einem neuen Sanktionspaket der EU. „Wenn das kommt, wird es Putins wirtschaftliche Lage deutlich verschlechtern“, sagte Wadephul.

Politologin Florence Gaub (48) verwies schließlich auf eine wachsende Unzufriedenheit in den USA: „Washington verliert zunehmend die Geduld mit Moskau.“ 

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