US-Präsident traf sich mit Selenskyj und fordert ein Ende des Ukraine-Krieges.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag zusammengekommen. Selenskyj schrieb nach dem Treffen in Online-Netzwerken, die Unterredung mit Trump sei "lang und substanziell" gewesen. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir einen Waffenstillstand und echten Frieden erreichen können", erklärte Selenskyj. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir unser Volk schützen können."
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Trump äußerte sich im Anschluss an das Treffen ebenfalls positiv. Das Gespräch "hätte nicht angenehmer sein können", sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj an: "Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können."
Putin will Krieg beenden
Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, das Treffen mit Trump habe etwa 50 Minuten gedauert. Ein Präsidialamtsmitarbeiter sagte, Selenskyj sei "mit dem Gespräch zufrieden" und dem US-Präsidenten "dankbar". Nach Angaben aus Kiew sollte es bei der Unterredung auch um zusätzliche Sanktionen gegen Russland und den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA gehen.
Trump sagte nach dem Treffen, dass Wladimir Putin den Ukraine-Krieg beenden wolle: „Er würde gerne aus dieser Sache herauskommen. Es ist ein Schlamassel für ihn.“ Der Kreml-Chef habe ihn erst vor wenigen Tagen angerufen und ihm seine Hilfe im Iran-Krieg angeboten. „Ich sagte: ‚Nein, Sie können mir mit Russland helfen.‘“, so Trump.
Ende Februar kam es bei Selenskyjs Besuch bei Trump im Weißen Haus in Washington zu einem Eklat, weil Trump und US-Vizepräsident JD VanceMike Pence dem ukrainischen Staatschef vor laufenden Kameras mangelnden Respekt und Dankbarkeit vorwarfen. Die Begegnung gipfelte im Rauswurf des ukrainischen Präsidenten aus dem Weißen Haus.
Später äußerten sich beide Staatschefs versöhnlich. Ende April sprachen sie am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom kurz miteinander. Ein Treffen von Trump und Selenskyj am Rande des G7-Gipfels Mitte Juni in Kanada kam nicht zustande, weil Trump überraschend vorzeitig abreiste. Der US-Präsident begründete dies mit dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran.
Auf dem Weg zum NATO-Gipfel hatte Trump dann verkündet, er werde seinen ukrainischen Kollegen "wahrscheinlich" in Den Haag treffen.