Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski ist überzeugt, dass Russland ein neues Wettrüsten mit dem Westen verlieren würde.
Kreml-Chef Wladimir Putin werde es dabei genauso ergehen wie Sowjetführer Leonid Breschnew, sagte Sikorski am Donnerstag in einem Interview mit mehreren Nachrichtenagenturen. "Er hat selbst einmal gesagt, dass die Sowjetunion zusammengebrochen sei, weil sie zu viel für die Rüstung ausgegeben habe, und jetzt macht er genau dasselbe", sagte Sikorski.
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Der russische Präsident führe in der Ukraine einen "sehr teuren Krieg", sagte der polnische Außenminister. Gleichzeitig habe er "den gesamten Westen" provoziert und "in Angst versetzt" und ihn damit dazu gebracht, die Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. "Wir tun das, weil Putin uns bedroht", fügte Sikorski hinzu.
Volkswirtschaft der Größe von Texas
"Das bedeutet, dass Putin aus einer Volkswirtschaft von der Größe Texas' noch mehr Geld für die Verteidigung herauspressen muss", sagte Sikorski mit Blick auf die russische Wirtschaft und fügte mit Blick auf den Zusammenbruch der Sowjetunion hinzu: "Hoffentlich mit einem ähnlichen Ergebnis für das Regime, aber schneller."
Die 32 NATO-Länder hatten am Mittwoch bei ihrem Gipfel in Den Haag beschlossen, bis 2035 mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. Sie erfüllen damit eine Forderung von US-Präsident Donald Trump, handelten aber gleichzeitig den Kompromiss aus, 3,5 Prozent des BIP direkt für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben.
In der Gipfelerklärung bekräftigten die NATO-Länder ihre Unterstützung für die Ukraine. Russland wird darin als "langfristige Bedrohung der euro-atlantischen Sicherheit" eingestuft.