11 Vermisste

US-Bohrinsel im Meer versunken

22.04.2010

Die US-Küstenwache befürchtet nun eine Ölkatastrophe im Golf.

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Im Golf von Mexiko droht eine Ölkatastrophe. Zwei Tage nach einer schweren Explosion ist die brennende Bohrinsel am Donnerstag vor der US-Küste gesunken. Die "Deepwater Horizon" verschwand rund 190 Kilometer südlich von New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana in den Fluten. Elf Arbeiter blieben weiterhin verschollen. Die US-Küstenwache befürchtet, dass bis zu 700.000 Gallonen Öl (rund zweieinhalb Millionen Liter) in den Golf gelangen könnten.

Der Ölkonzern British Petrol (BP) war laut Angaben des "Wall Street Journal" kurz davor gewesenen, an der Stelle, an der sich die Plattform befunden hatte, einen großen Ölfund bekanntzugeben. Der Konzern teilte unterdessen am Donnerstag in einer Erklärung mit, dass er Schiffe und Flugzeuge zum Unglücksort geschickt habe, um den Schweizer Bohrinsel-Betreiber Transocean dabei zu unterstützen, die Ölverschmutzung unter Kontrolle zu bringen.

"Wir sind entschlossen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Ölverschmutzung in Schach zu halten und die Situation so sicher, schnell und effektiv wie möglich zu lösen", erklärte BP-Chef Tony Hayward. Ein Umwelt-Ermittlerteam sei ebenfalls auf dem Weg zur Unglücksstelle rund 80 Kilometer südöstlich der Ortschaft Venice in Louisiana, gab die Küstenwache bekannt. Dort hofften Angehörige der elf Vermissten noch immer auf ein Lebenszeichen.

Ein Polizeisprecher äußerte sich allerdings weniger optimistisch. "Mit jeder Stunde, die verstreicht, ohne dass wir sie finden, schwindet auch die Überlebenschance", sagte Michael O'Berry dem TV-Sender CNN. Helikopter und Schiffe waren am Nachmittag (Ortszeit) in dem Gebiet auf der Suche nach den Opfern.

Am Dienstag hatte es auf der mobilen Plattform von der Größe zweier Fußballfelder aus bisher ungeklärten Gründen eine Explosion gegeben. 115 Arbeiter konnten nach Angaben von Transocean aus dem Flammenmeer gerettet werden, 17 von ihnen verletzt. Angehörige eines Vermissten erstatteten inzwischen Anzeige gegen die an der Bohrinsel beteiligten Firmen. Transocean verfügt über rund 140 bewegliche Bohranlagen und die größte Flotte in der Branche. Die ursprünglich US-amerikanische Firma hat seit 2008 ihren Sitz in der Schweiz.

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