Indonesien

"Vergewaltigungsgefahr": Minirock-Verbot im Parlament

06.03.2012

"Unangebrachte Kleidung" als Grund für Vergewaltigungen genannt.

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Frauen im indonesischen Parlament sollen künftig keine Miniröcke und andere "provozierende Kleidung" mehr tragen. Dies ordnete der Parlamentsvorsitzende Marzuki Alie an - und nannte zugleich die Kleidung der Frauen als einen möglichen Grund für Vergewaltigungen. "Wir wissen, dass es kürzlich viele Vergewaltigungen und andere unmoralische Aktionen gab. Und das liegt daran, dass Frauen nicht die richtige Kleidung tragen."

"Frauen, die unangebrachte Kleidung tragen, erregen Männer. Das muss aufhören", sagte Marzuki Alie weiter. "Sie wissen, wie Männer sind - provozierende Kleidung lässt sie Dinge machen." Der Vorstoß des Parlamentsvorsitzenden wird laut Presseberichten auch von zwei weiblichen Abgeordneten unterstützt, die früher als Models arbeiteten.

Frauenrechtlerinnen dagegen reagierten am Dienstag erzürnt auf die Äußerungen, durch die Vergewaltigungen bagatellisiert und die Opfer zu Tätern gemacht würden. "Wir erwarten von ihnen, dass sie Gesetze zum Schutz der Frauen vor Gewalt machen und nicht, dass sie Frauen dafür verurteilen, wie sie sich kleiden", sagte Chika Noya, deren Organisation gegen Vergewaltigungen von Frauen kämpft.

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