Ägypten

Wärme-Rätsel in Cheops-Pyramide

10.11.2015

Thermische Analyse könnte Hinweis auf eine verborgene Kammer geben.

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© AFP
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Bei Analysen an der Cheops-Pyramide und drei weiteren Pyramiden bei Kairo haben Forscher mysteriöse Temperaturunterschiede aufgespürt, die auf versteckte Kammern hindeuten könnten.

"Thermische Anomalien"
Bei allen vier untersuchten Pyramiden seien "zahlreiche thermische Anomalien" festgestellt worden, "besonders beeindruckend" sei diejenige an der Cheops-Pyramide, teilte das ägyptische Antiken-Ministerium am späten Montagabend mit. In einigen Steinblöcken seien um bis zu sechs Grad höhere Temperaturen gemessen worden als in Nachbarblöcken.

Eine Erklärung für die mit Infrarot-Scannern gemessenen Temperaturunterschiede gibt es noch nicht, sie könnten aber auf verborgene Kammern hindeuten. "Cheops wird heute eines seiner Geheimnisse lüften", kündigte Antiken-Minister Mahmud Eldamati zuversichtlich an. Doch die Forscher aus Ägypten, Frankreich, Kanada und Japan blieben in ihrer Erklärung eher vage: Eine Reihe von Theorien seien möglich, darunter "Hohlräume hinter der Fassade und Luftströme" im Innern der Pyramiden.

Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt "Scan Pyramids" war am 25. Oktober angelaufen. Besondere Aufregung riefen die Ergebnisse aus der 4500 Jahre alten Cheops-Pyramide hervor, der größten der drei Pyramiden von Gizeh, die zu den sieben Weltwundern des Altertums zählt. Bei ihr wurden "beeindruckende" Temperaturunterschiede auf der Ostseite auf Bodenhöhe festgestellt. "Diese Gegend sollte in der Folgephase des Projektes weiter untersucht werden", hieß es in der Erklärung.

Mit Hilfe der Infrarot-Scanner war Anfang November bereits die Grabkammer von Tutanchamun untersucht worden. Die Ergebnisse stützten die Vermutung des britischen Archäologen Nicholas Reeves, hinter der Grabkammer gebe es eine weitere verborgene Kammer - in der die legendäre Königin Nofretete begraben worden sein könnte. Deren Mumie ist bislang unentdeckt.

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