Singapur

Airbus wäre fast explodiert

05.11.2010

Die 459 Menschen an Bord des notgelandeten Qantas-Airbus hatten Riesen-Glück.
 

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© REUTERS
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Changi Airport, Freitag 10.30 Uhr (Ortszeit). Tief durchatmen. Die in Singapur gestrandeten Passagiere des Fluges QF-32 – darunter auch neun Österreicher – können nach einer Nacht im feinen "Carlton Hotel“ in Ersatzmaschinen nach Australien weiterfliegen.

Ein Triebwerk explodierte
Ihr Airbus A380, das größte Flugzeug der Welt, musste am Donnerstag in Singapur notlanden (ÖSTERREICH berichtete). Eines der vier Triebwerke der erst zwei Jahre alten Qantas-Maschine war auf dem Flug von Singapur nach Sydney über der indonesischen Insel Batam explodiert. Pilot Richard Champion de Crespigny, 54, konnte die Maschine dennoch sicher in Singapur notlanden. Seither ist der Familienvater Nationalheld in Australien. De Crespigny hat Leben gerettet. Er konnte den havarierten Jet landen. Pilot und Passagiere hatten aber auch unglaubliches Glück: "Der Vorfall war extrem gefährlich“, sagt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt zu ÖSTERREICH, "die wegfliegenden Teile hätten auch die Treibstofftanks treffen können“.

Teile des Zahnkranzes durchschlugen Tragfläche
268.980 Liter Kerosin hat ein vollbetankter A-380 geladen. Die größten Tanks befinden sich in den Tragflächen. Vier Rolls-Royce-Triebwerke hat der Riesen-Airbus. Pilot Richard Champion de Crespigny gab vollen Schub, als rund sechs Minuten nach dem Start im äußeren Triebwerk auf der linken Seite des Jets vermutlich die Scheibe des Zahnkranzes brach: "Dieser Teil ist unglaublichen Belastungen ausgesetzt“, sagt Großbongardt: "Dennoch dürfte das nicht passieren.“ Dutzende Stahlteile des sich auflösenden Triebwerkes wurden weggeschleudert, drei Trümmer durchschlugen sogar die Tragfläche: "Sie verfehlten die Tanks knapp“, bestätigt auch Alan Joyce, Qantas-Chef.

Wieder musste Qantas-Jet in Singapur umdrehen
Was dann passiert wäre? Einen Unfall dieser Art hat es erst ein Mal gegeben: Am 25. Juli 2000 am Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle. Damals ist der Ultraschall-Jet Concorde beim Start über ein Turbinenteil gerollt. Die Reifen des Hauptfahrwerks der Concorde platzten, aufwirbelnde Reifenteile schlugen den Tank leck. Dadurch fing die Maschine Feuer, stürzte ab, alle 113 Menschen kamen ums Leben. Dieses Unglück hätte sich nun wiederholen können. Qantas hat aber nicht nur mit den Airbus-Jets Probleme. Wegen eines Triebwerkschadens musste am Freitag eine Qantas-Boeing nach dem Start in Singapur umdrehen und wieder landen ...

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