Konten auch in Österreich

Fall Sanader: 24 Mio. Kuna eingefroren

13.01.2011


Zum eingefrorenen Vermögen gehören offenbar auch Konten in Österreich.

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Die kroatischen Behörden haben bisher ein Vermögen im Wert von mehr als 24 Millionen Kuna (3,24 Mio. Euro) - Immobilien, Konten, Firmen - der Familie des in Salzburg inhaftierten kroatischen Ex-Premiers Ivo Sanader einfrieren lassen. Laut einem Bericht der Zeitung "Vjesnik" können Sanader und seine Ehefrau seit dem Jahr 2000 laut der Antikorruptions-Staatsanwaltschaft USKOK legal aber nur 4,5 Millionen Kuna verdient haben. Die Familie hatte bisher dementiert, illegal zu ihrem Besitz gekommen zu sein.

Konten auch in Österreich
Zum eingefrorenen Vermögen gehören offenbar auch jene Konten von Sanader oder eines Familienmitglieds in Österreich, auf denen 1,3 Millionen Euro liegen sollen. Eine Tiroler Bank hatte Anzeige wegen des Verdachts auf Geldwäsche erstattet. Über den Stand der Ermittlungen in Österreich ist bis dato nichts bekannt.

Fiktive Kredite
Laut "Vjesnik" liegen auf den Konten der Ehefrau und der Töchter sowie Ivo Sanaders insgesamt zwölf Millionen Kuna. Dazugerechnet werden auch die Kunstsammlung im Wert von 6,3 Millionen Kuna sowie Geschäftsräumlichkeiten und Firmenanteile im Wert von insgesamt 6,4 Millionen Kuna. Für die Geschäftsräumlichkeiten in bester Lage in der Hauptstadt Zagreb gab Ehefrau Mirjana Sanader an, einen Kredit aufgenommen zu haben. USKOK aber vermutete, dass der Kredit nur fiktiv war und die 5,8 Millionen Kuna in bar bezahlt worden seien, berichteten Medien. Ein Hinweis darauf sei, dass sich die Bank erst Monate nach dem Kauf ins Grundbuch eintragen habe lassen. Die Bank, die Unicredit-Tochter Zagrebacka Banka, dementierte. Die Immobilie ist im Grundbuch nun sowohl von der Bank als auch von USKOK blockiert. Bisher wies das Zagreber Gericht alle Klagen der Familie Sanader wegen der Blockade von Vermögen und Immobilien ab.

Beschwerde beim Komitee für Menschenrechte
Unterdessen kommt es auch zu Bewegung nach der Beschwerde Mirjana Sanaders beim Helsinki Komitee für Menschenrechte (HHO), das am Freitag zu dieser Causa tagen will. Sanader hatte ihre Beschwerde wegen Verletzung von Menschenrechten auch an Amnesty International, den Volksanwalt sowie das Parlament (Sabor) gerichtet. Sie beschwerte sich über Medien, die Behörden und die Zagrebacka Banka. Die Bank hatte ihr das Gehalt nicht ausbezahlt, weil ihr Konto gesperrt worden war. Abgesehen davon, dass Reporter ihr Haus belagern, kommen sie auch in das Archäologische Institut, wo Sanader unterrichtet, sowie erkundigen sich nach den Noten von Medizinstudentin Bruna Sanader.

Der kroatische Ex-Premier Sanader sitzt seit Dezember in österreichischer Auslieferungshaft, nachdem er sich seiner Festnahme in Kroatien durch Ausreise entzogen hatte. Sanader wird vorgeworfen, das kroatische Budget um sechs Millionen Euro geschädigt zu haben. Über Tarnfirmen sollen Staatsgelder an Sanaders Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) geflossen sein.

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