Mutter war Mussolinis Geliebte

Heimliche Tochter Mussolinis im Alter von 99 Jahren gestorben

17.01.2022

Für Dienstag ist eine Trauerzeremonie geplant.

Zur Vollversion des Artikels
© italy24/twitter
Zur Vollversion des Artikels

Eine heimliche Tochter von Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini ist tot: Elena Curti starb am Montag im Alter von 99 Jahren in ihrem Haus in Acquapendente nördlich von Rom. Die Trauerzeremonie ist für Dienstag geplant, wie italienische Medien berichteten.

Curti wurde am 19. Oktober 1922 in Mailand als Tochter der Näherin Angela Cucciati geboren. Cucciati war 1921 Mussolinis Geliebte geworden, nachdem sie ihn getroffen hatte, um sich für die Freilassung ihres Mannes, dem faschistischen Schwadronschef Bruno Curti, einzusetzen, der wegen einer Schlägerei mit einigen Genossen verhaftet worden war. Elena Curti erfuhr erst im Alter von 20 Jahren, dass sie Mussolinis leibliche Tochter war.

Erstes offizielles Treffen

Das erste offizielle Treffen zwischen Mussolini und seiner Tochter fand am 13. April 1941 in Rom statt. In der Folgezeit traf Elena ihren Vater etwa dreißig Mal. Bis zuletzt zeigte sie ihre Verbundenheit mit ihrem leiblichen Vater so sehr, dass sie ihm bis zu seinem tragischen Ende folgte: Als der faschistische Diktator am 27. April 1945 in Dongo am Comer See von Partisanen verhaftet wurde, befand sich Elena Curti in einem der Panzerwagen, die die fliehenden faschistischen Amtsträger begleiteten. Mussolini wurde am nächsten Tag gemeinsam mit seiner Geliebten Clara Petacci und anderen Anhängern hingerichtet, ihre Leichen wurden anschließend in Mailand öffentlich aufgehängt zur Schau gestellt.

Elena Curti wurde ebenfalls von den Partisanen festgenommen und nach Como gebracht, wo sie fünf Monate lang inhaftiert blieb. Ihre Mutter sagte vor dem stellvertretenden Richter in Como aus, dass sie die leibliche Tochter Mussolinis sei, und vermied so ein Gerichtsverfahren.

Der erste, der die Geschichte Curtis erzählte, war der Journalist und Schriftsteller Antonio Spinosa in seinem Buch "I figli del Duce" (Die Kinder des Duce). Im Jahr 2003 veröffentlichte Elena Curti das Buch "Il chiodo a tre punte" (Der Nagel mit drei Spitzen) mit ihren Erinnerungen an den Duce.

Nachdem sie über 40 Jahre lang in Spanien gelebt hatte, kehrte die vom faschistischen Diktator nie anerkannte Curti um das Jahr 2000 nach Italien zurück und ließ sich in Acquapendente nieder. 2008 verlor sie ihren Ehemann, Enrico Miranda, einen Leutnant der Luftwaffe, den der Duce für sein heldenhaftes Verhalten als Pilot in der Schlacht von Pantelleria ausgezeichnet hatte.

Mussolini hatte mit seiner Frau Rachele Guidi fünf Kinder. Weiters werden ihm mindestens vier uneheliche Kinder zugeschrieben, darunter Elena Curti. 

Zur Vollversion des Artikels