Schock im Ausland

"Was ist nur mit diesem Österreich los?"

02.05.2008

Auch im Ausland herrscht Unverständnis, wie der Fall Josef F. möglich sein konnte. Auf der Seite der BBC wird heftig diskutiert.

Zur Vollversion des Artikels
© bbc.co.uk
Zur Vollversion des Artikels

Der Schock über den Fall Josef F. und sein ganzes Ausmaß sitzt tief auf der ganzen Welt. Und vielerorts fragt man sich, wie dies nur möglich sein konnte. Oftmals mit dem kleinen Nachwort "schon wieder". Denn nur zu gut kann sich die Weltöffentlichkeit noch an den Fall von Natascha Kampusch erinnern und zieht Parallelen zu diesem. Auf der Website der BBC wird in einem Forum bereits seitenlang über den Amstettener Inzest-Fall diskutiert. Die Meinungen reichen von "Was ist nur los mit Österreich" bis "Auch bei uns wäre dies möglich".

"Geläufiges" Verbrechen?
Ein Brite meint etwa im BBC-Forum: "Was ist nur los mit diesem Österreich, dass derartige Verbrechen scheinbar gängig sind?" und zieht damit klar eine Parallele zum Fall-Kampusch. Ein anderer entgegnet darauf: "Was hat das mit Österreich zu tun? Es gibt eine Fülle an Fällen von Kindesmisshandlung in unserem eigenen Land." Doch der erstgenannte Poster ist nicht alleine mit seiner Meinung. Andere User verewigen Kommentare wie "Zwei ähnliche Fälle in Österreich - wann soll der letzte in Großbritannien gewesen sein, in Schweden, Norwegen usw...?".

Auf die Spitze treibt es schließlich ein Benutzer mit dem Namen "Di Panna", der meint: "Was hast du anderes erwartet von dem Volk, das uns den Weltkrieg und den Holocaust gebracht hat?" Und ein weiterer stimmt mit ihm überein und meint "Österreich - hmmm dieses wundervolle Volk, dem wir Hitler verdanken".

"Frau wußte was"
Doch auf der Seite der BBC wird auch über das Verbrechen an sich diskutiert, nicht nur über Vorurteile über Österreich. Einigen Usern fällt es dabei schwer zu glauben, dass die Frau des Inzest-Vaters nichts wusste. "Es ist schwer zu glauben, dass die Frau nichts wusste. War sie nicht verwundert, als plötzlich die Enkelkinder auftauchten?", meint "Zebras Viewpoint". Und sieht sich dabei durch die Medienberichterstattung bestätigt: "Wenn ihr euch Zeit nehmen würdet, die Österreichischen Medien durchzusehen, würdet ihr sehen, dass sie mir Recht geben."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel