Nach Wahlniederlage

Italiens Oppositionschef Veltroni zurückgetreten

17.02.2009

Auf Sardinien fanden Regionalwahlen statt. Die Opposition erlitt schwere Verluste. Jetzt zog ihr Chef Veltroni die Konsequenzen - und trat zurück.

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© ANSA/ESA
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Der italienische Oppositionschef Walter Veltroni ist am Dienstag zurückgetreten. Obwohl das Parteigremium ihn zum Verbleib aufgefordert hatte, reichte Veltroni seine Demission ein. Er zog somit die Konsequenzen aus der schweren Niederlage seiner Mitte-links-Partei PD (Demokratische Partei) bei den Regionalwahlen auf Sardinien am Sonntag und Montag.

Berlusconi-Kandidat feiert Sieg
Der PD-Kandidat und scheidende Präsident der Insel, Renato Soru, hatte eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Als Wahlsieger setzte sich der von Regierungschef Silvio Berlusconi unterstützte Kandidat, Ugo Cappellacci, durch.

"Ich bin ein Problem für die Partei geworden. Es ist besser, wenn ich gehe", sagte Veltroni, der in den vergangenen Monaten intern arg unter Beschuss geraten ist. Nach der Gründung der PD, die im Jänner 2008 aus der Demokratischen Linken und der Zentrumsbewegung Margherita entstanden war, hatte die PD eine schwere Niederlage bei den Parlamentswahlen erlitten, die Berlusconi gewonnen hatte. Das Ansehen der stärksten Oppositionspartei war zuletzt wegen der Verwicklung von PD-Lokalpolitikern in Korruptionsskandale schwer angekratzt worden.

Auch bei den Regionalwahlen in der mittelitalienischen Region Abruzzen hatte die PD kürzlich eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Veltroni wird beschuldigt, wenig Charisma zu haben. Seine Partei verliert laut Umfragen an Stimmen zugunsten der aggressiveren Oppositionskraft "Italien der Werte", um den Ex-Starstaatswanwalt Antonio Di Pietro, der eine scharfe Kampagne gegen Berlusconi führt.

Parteitag sollte aus der Krise helfen
Veltroni plante zuletzt einen Parteitag am 17. und 18. April in der Hoffnung, die Krise zu bremsen und einen neuen Kurs in Hinblick auf die Europa- und Teilkommunalwahlen im Juni einzuschlagen. Doch die Niederlage auf Sardinien machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Veltroni musste sich jedoch auch mit anderen Problemen auseinandersetzen. Täglich gab es in den vergangenen Monaten Rivalitäten mit den Parteifreunden Massimo D'Alema und Piero Fassino. Veltroni wurde auch von den jüngsten Umfragen schwer belastet. Laut einer neu veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos ist die Popularität der PD auf ein Rekordtief gesunken.

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