Konflikt

USA sollen zwischen Türkei und PKK vermitteln

19.12.2007

Ein britisches Forschungsinstitut warnt vor einem vergeblichen grenzüberschreitendem Kampf.

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© AP
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Irakische Kurden haben am Mittwoch den Druck auf die USA erhöht, im Konflikt zwischen der Türkei und dem Irak um Militäreinsätze gegen Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu vermitteln. Einen Tag nach der größten türkischen Militäraktion im nordirakischen Grenzgebiet gegen Kurden-Rebellen seit dem Irak-Krieg von 2003 erklärte ein Sprecher der irakisch-kurdischen Peschmerga, seine Miliz werde die Zivilbevölkerung gegen Übergriffe sowohl türkischer Soldaten als auch der PKK verteidigen. Seit dem Wochenende sind 1.800 Menschen aus der Grenzregion geflohen.

Weitere Angriffe
Die türkische Armee setzte unterdessen ihre Angriffe mit Artilleriefeuer auf mutmaßliche Stellungen der verbotenen PKK im Nordirak fort. Inzwischen hätten sich zwar die meisten der 300 türkischen Soldaten wieder zurückgezogen, die am Vortag auf irakisches Territorium vorgedrungen waren. Einige der Soldaten seien aber zurückgeblieben, sagte ein Sprecher. Am Sonntag hatten 50 türkische Kampfflugzeuge mutmaßliche PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert.

Erfolg
Die Streitkräfte bezeichneten die Aktion "ein paar Kilometer in den Nordirak hinein" als Erfolg. Die grenzüberschreitenden Operationen der türkischen Armee haben zu einem deutlichen Zerwürfnis zwischen der nordirakischen Kurden-Führung und den USA geführt. Aus Protest gegen die Unterstützung des NATO-Partners Türkei durch die USA sagte der Chef der kurdischen Autonomieverwaltung im Nordirak, Massud Barzani, am Dienstag ein Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice in Kirkuk ab.

Stilles Einverständnis der USA
Der türkische Generalstabschef Yasar Büyükanit hatte nach den türkischen Luftangriffen vom Wochenende von einem stillen Einverständnis Washingtons gesprochen. Laut Medien gibt Washington Unterstützung mit Geheimdienstinformationen.

Vergeblicher Kampf?
Das britische Forschungsinstituts Chatham House warnte vor einem vergeblichen Kampf gegen die PKK. Die Kämpfer der PKK seien sehr motiviert und genössen in der Region die Unterstützung der Bevölkerung. Chatham House warnte auch davor, dass nach einer Zurückdrängung der kurdischen Rebellen islamistische Kämpfer in die irakisch-türkische Grenzregion einrücken könnten. Von der irakischen Regierung ist der Studie zufolge wenig Unterstützung für die türkischen Operationen zu erwarten.

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