Archeologie
Wissenschaft steht Kopf: Millionen Jahre alter Schädel wirbelt Menschheitsgeschichte durcheinander
29.09.2025In China rekonstruierten Forscher einen rund eine Million Jahre alten Schädel – und stellen damit die Evolution auf den Kopf: Die Trennung unserer Vorfahren könnte viel früher und in Asien stattgefunden haben als bisher gedacht.
Ein digital rekonstruiertes Fossil namens „Yunxian 2“ sorgt für Aufsehen: Der vor rund 1 Mio. Jahren lebende Urmensch war offenbar kein klassischer Homo erectus.
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Die 3D-Analyse zeigt Merkmale, die eher zu „Homo longi“ („Dragon Man“) und sogar zu modernen Menschen passen. Das Ergebnis: Der evolutionäre Split unserer Ahnen könnte um bis zu 400.000 Jahre früher passiert sein.
„Out of Asia"
Bisher galt Afrika als Bühne der entscheidenden Entwicklungsschritte. Nun deutet die Studie darauf hin, dass Ostasien eine viel größere Rolle gespielt haben könnte. Wenn die Daten stimmen, gab es schon vor 1 Mio. Jahren unterschiedliche Menschengruppen – ein Gamechanger für die Lehrbücher.
Hightech gegen das „Durcheinander in der Mitte“
Mit Hightech-CTs, strukturiertem Licht und virtueller Rekonstruktion setzten die Forscher den zerdrückten Schädel von 1990 wieder zusammen und verglichen ihn mit über 100 Fossilien. Das Ergebnis passt zu der These, dass die rätselhafte Phase zwischen 1 Mio. und 300.000 Jahren – das berühmte „Muddle in the Middle“ – neu sortiert werden muss.
Experten bleiben vorsichtig
So spektakulär die Schlussfolgerungen sind, so groß ist die Skepsis: Nicht alle Forscher glauben, dass Schädelformen allein die Abstammung klären können. Die Diskussion ist eröffnet – doch eins ist sicher: Dieser Fund, publiziert in Science, bringt frischen Zündstoff in die Debatte um unsere Herkunft.