Wir steuern 153 Mio. bei

Poker um 12 Millarden für Griechen

19.06.2011

Österreich steuert 153 Millionen bei  Banken-Beteiligung an 2. Hilfspaket

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© Singer
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Seit gestern Abend verhandeln die Euro-Finanzminister über die Griechen-Rettung. Die nächste Kredittranche von 12 Mrd. bekommt Athen.

Luxemburg. Für die Pleite-Griechen kommt jetzt die Stunde der Wahrheit. In Luxemburg ringen heute die EU-Finanzminister um die Rettung Athens. Gestern Abend gab es ein erstes Treffen der Kassenwächter der Eurozone unter sich, heute Vormittag gehen die Verhandlungen zunächst in diesem kleineren Kreis weiter – bevor später alle 27 EU-Finanzminister zusammenkommen.

Mehrere heikle Themen sind auf der Tagesordnung:

-Vordringlich ist die Freigabe der nächsten 12-Milliarden-Kredittranche für Athen von IWF und EU aus dem ersten Griechen-Hilfspaket (insgesamt 110 Milliarden schwer).

- Die Zeit drängt – wenn die Griechen das Geld nicht bis Mitte Juli haben, sind sie pleite.

-Österreich hat Athen schon 1,2 Milliarden überwiesen

- Die 12 Milliarden werden die Griechen bekommen. Die endgültige Entscheidung dafür fällt Ende der Woche beim EU-Gipfel.

- Österreich wird damit Ende Juni weitere 153 Millionen Euro nach Athen senden. Bisher haben wir den Griechen schon 1,2 Milliarden im Rahmen des ersten Hilfspakets überwiesen.

- Diese Milliarden reichen allerdings bei Weitem nicht, um das griechische Finanzloch zu stopfen. Athen braucht weitere Finanzspritzen von bis zu 120 Milliarden. Die Details des neuen Hilfspakets werden jetzt ausverhandelt.

- An der neuen Griechenland-Hilfe sollen sich nach dem Vorschlag Deutschlands private Gläubiger (Banken und Versicherungen) beteiligen. Österreichs Finanzministerin Maria Fekter ist hier auf einer Linie mit ihrem deutschen Amtskollegen Schäuble, befürwortet die Beteiligung Privater. Das sei „der richtige Weg“, sagt auch Kanzler Werner Faymann.

-Fekter für die Einbindung privater Gläubiger in Hilfe

- Konkret soll das so aussehen, dass Griechenlands Gläubigerbanken freiwillig die Laufzeiten der von ihnen gehaltenen griechischen Staatsanleihen verlängern – die Schulden also länger stunden. Vorbild ist die Wiener Initiative von 2009, als die Banken sich einigten, ihr Engagement in Osteuropa trotz Krise zu halten.

-Immer mehr Experten warnen indes vor einem „Fass ohne Boden“. Die Griechen-Krise bedrohe den gesamten Euro. Der deutsche Spiegel titelt bereits mit dem „Nachruf auf eine gemeinsame Währung“.

Das sagen die Promis

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